Zeitpunkte

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478/77v. Chr.Bund verleiht Athen große Macht

Athen nutzte seine Vormacht im attischen Seebund auch für die Finanzierung von Prestigebauten auf der Akropolis.
AKG / Erich Lessing

Ihr Kampf gegen Persien zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. hatte den Hellenen gezeigt, dass sie nur gemeinsam gegen die benachbarte Supermacht bestehen konnten. Aber sie brauchten einen Anführer. Nachdem sich die Spartaner zurückgezogen hatten, übernahm Athen die Führung. Um jederzeit kampfbereit zu sein, gründeten die Griechen 478/77 v. Chr. ein Bündnis, das sich über die ganze Ägäis erstreckte und dessen Bundeskasse auf der Insel Delos verwahrt wurde: den delisch-attischen Seebund.

Die Bündnispartner schworen sich ewige Treue gegen die Perser. Doch viele kleinere Gemeinwesen waren damit überfordert, dauerhaft Kriegsschiffe auszurüsten. Also zahlten sie Geld in die Kasse und überließen Athen die Aufstellung – eine fatale Entwicklung. Die Bundesflotte wuchs kontinuierlich, aber sie stand unter Athens Kommando und entwickelte sich zu einer veritablen Knute. Selbst nach einem Friedensschluss mit Persien durfte niemand den Seebund verlassen. Wer es versuchte, musste mit blutigen Strafaktionen rechnen. Athen hatte ein Machtinstrument in die Hand bekommen, das es nicht mehr hergeben wollte. Ganz nebenbei bediente sich die Führungsmacht an den gemeinsamen Geldern, um ihr kostspieliges Bauprogramm auf der Akropolis zu finanzieren. Erst als Sparta seinen Konkurrenten im Peloponnesischen Krieg besiegte, endete 404 v. Chr. auch der Bund, und die unterdrückten Partner erlangten ihre Freiheit wieder.

1084 31. März „Von Gott gekrönt“: Heinrich IV.

Heinrich IV. mit Krone, Zepter und Reichsapfel auf dem Thron.
AKG / Quagga Media UG

Zweimal war der Salier Heinrich IV. von Papst Gregor VII. mit dem Kirchenbann belegt worden, die Fürsten hatten nacheinander zwei Gegenkönige erhoben, der sogenannte Investiturstreit befand sich auf dem Höhepunkt – und doch stand Heinrich IV. im Jahr 1084 auf dem Zenit seiner Herrschaft. Am Ostersonntag, den 31. März, empfingen er und seine Gemahlin Bertha in Rom die Kaiserkrone.

Der Tod der beiden Gegenkönige und die zunehmende politische Schwächung Gregors VII. hatte zum Wiedererstarken von Heinrichs Macht geführt. So konnte er 1084 durch eine Synode in Rom Papst Gregor VII. absetzen lassen. An dessen Statt wurde Erzbischof Wibert von Ravenna zum Papst gewählt, der sich den Namen Clemens III. gab. Der war schon seit Jahren ein Parteigänger des Königs

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