NATO greift im Kosovo ein

8 min lesen

Am 24. März 1999 startete die NATO die Operation Allied Force. 78 Tage lang flogen Kampfflugzeuge des Bündnisses Luftangriffe auf Jugoslawien. Begründet wurde der Einsatz mit einer drohenden humanitären Katastrophe im Kosovo. Auch die Bundeswehr beteiligte sich – es war der erste Kampfeinsatz ihrer Geschichte.

Es geschah...

Gezielte Schläge aus der Luft: Ein US-amerikanisches Kampfflugzeug des Typs F-15E Strike Eagle, im Anflug auf Jugoslawien, wird am 26. März 1990 in der Luft betankt. An den NATO-Einsätzen waren auch deutsche Tornado-Maschinen beteiligt.

Als sich die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien seit 1991 aufzulösen begann, entwickelte sich die Situation in den Teilrepubliken des Vielvölkerstaates sehr unterschiedlich. Während Slowenien nach einem nur zehntägigen Konflikt, Mazedonien gar friedlich den Bundesstaat verließ, brachen in Kroatien und Bosnien-Herzegowina langjährige, mit großer Härte geführte Kriege aus. Zurück blieb schließlich die Bundesrepublik Jugoslawien, bestehend aus Serbien und Montenegro und den Serbien zugeordneten autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo.

Wirtschaftlich eher unbedeutend und von einer albanischsprachigen Mehrheitsbevölkerung bewohnt, spielte und spielt der Kosovo im Selbstverständnis der Serben eine besondere Rolle. 1389 widersetzte sich in der Schlacht auf dem Amselfeld ein Bündnis lokaler Fürsten unter Lazar Hrebeljanovi´c den Expansionsbestrebungen des osmanischen Sultans Murad I. Zwar fielen gleich beide Heerführer, die Fürsten mussten in der Folge jedoch die osmanische Oberherrschaft anerkennen. Rückblickend wurde die Schlacht zur Geburtsstunde und der Kosovo (von kos = Amsel) zum Schicksalsort der serbischen Nation stilisiert. Als das Königreich Serbien die Region in den Balkankriegen der Jahre 1912/13 eroberte, kam es zu blutigen Vertreibungen der albanischsprachigen Bevölkerung. 1919 formierte sich Widerstand, doch auf der Pariser Friedenskonferenz fand die kosovarische Delegation kein Gehör. Der Kosovo verblieb im neugegründeten Königreich Jugoslawien.

Nach der Machtübernahme Titos (DAMALS 2-2022) blieb die Lage der Kosovo-Albaner prekär, denn Innenminister Aleksandar Rankovi´c vertrat nationalserbische Positionen. Erst nach seiner Entmachtung 1966 gewann der Kosovo durch die Verfassungsreformen der Jahre 1967 und 1974 den Status einer autonomen Provinz, die den Teilrepubliken weitestgehend gleichgestellt war.

Als Interessenvertreter der serbischen Minderheit im Kosovo machte sich dann im Frühja

Dieser Artikel ist erschienen in...