daheim
25 October 2017

Liebe Leserinnen und Leser, was wird heute nicht alles kopiert: Möbelentwürfe berühmter Designer wie Breuer, Eames und Bill, der Kleidungsstil von Stars und Sternchen oder multifunktionale Küchenmaschinen. Und das sind nur die legalen Nachahmungen, die noch vom Original zu unterscheiden sind. Dazu kommen die unzähligen Raubkopien von teuren Damenhandtaschen, Smartphones, Uhren und vieles andere mehr. Besonders kundig beim Erstellen von Kopien ist man im Reich der Mitte. China dürfte der Weltmarktführer in diesem Bereich sein, und der beschränkt sich nicht auf das Nachahmen von Konsumgütern. So eröffnete 2014 das Schlosshotel „The Castle“ in Dalian in der Provinz Liaoning, das Deutschlands berühmtestem Schloss, Neuschwanstein, verblüffend ähnlich sieht. 2011 begann man ebenfalls in China damit, das oberösterreichische Dorf Hallstatt detailgetreu nachzubauen – inzwischen drängen sich dort ähnlich viele Touristen durch die Gassen wie im Original in der Nähe von Salzburg, das wir Ihnen in dieser Ausgabe ab Seite 112 vorstellen. Ich für meinen Teil rate Ihnen zum Besuch des als Unesco-Welterbe geschützten Dorfs in Österreich – unter anderem, weil die chinesischen Baumeister zwar die Gebäude, nicht aber die famose Alpenkulisse von Hallstatt kopieren konnten. Das Plagiat liegt in der Provinz Guangdong, also in der subtropischen Klimazone – Palmen ersetzen dort Zirben und Latschen. Auch die Anreise dürfte für die meisten von uns länger ausfallen – von meinem Wohnort aus wären es allein rund 14 Flugstunden. Entdecken Sie also lieber mit daheim die schönsten Seiten Deutschlands und seiner Nachbarregionen. Warum in die Ferne schweifen, wenn wir die Originale vor der Haustür finden? Authentische Erlebnisse und frohe Festtage wünscht Ihnen Ihr Michael Kallinger

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