DATE MIT TEDDY TECLEBRHAN

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Cosmo ist ganz nah dran am Mann. Jeden Monat treffen wir einen coolen Kerl zum Interview. Diesmal: den selbstreflektierten Comedian, dem gute Vibes enorm wichtig sind

NACHDENKLICH Teddy Teclebrhan meditiert gern und sinniert über sich und die Welt. Es heitert ihn auf „jeden Tag ein paarmal nach innen zu gucken, danke zu sagen und meine Themen zu beleuchten“, wie er erzählt
FOTOS: URBAN ZINTEL/DER SPIEGEL, CHRISTIAN HEDEL

Wo man denn sitzen wolle, fragt Tedros „Teddy“ Teclebrhan zur Begrüßung, obwohl an einem Glas auf dem Tisch sehr gut erkennbar ist, wo er bis eben seinen Platz gehabt haben muss. Es wirkt als wolle er sich selbst ein bisschen kleiner und das Gegenüber bedeutender machen. Er ist ja schon sehr groß geworden in den vergangenen Jahren, seit er 2011 mit der Youtube-Persiflage „Umfrage zum Integrationstest“ seiner Kunstfigur Antoine Burtz viral ging. Vorgespult auf 13 Jahre und zwei Auftritte in „Last One Laughing“ später, gilt er als einer der erfolgreichsten Comedians des Landes, wird auf seiner Tour 2025 gleich drei Mal hintereinander in der Münchner Olympiahalle auftreten und hat einen Exklusiv-Deal mit Amazon abgeschlossen. Aus dem Vertrag stammt „Die Teddy Teclebrahn Show“, die derzeit beim Streaming-Anbieter läuft – ein enormes Spektakel aus Showeinlagen, Comedy-Sketches, Musik… Wie es abseits der Bühne, in ihm, aussieht, verrät der Entertainer im Interview.

Sie wirken wie jemand, der sich viel um andere kümmert.

Am Set und auf der Bühne ist mir eine entspannte Atmosphäre wichtig. Geht es jemandem schlecht, kann ich nicht so gut arbeiten.

Ungewöhnlich. Sonst hört man oft von einer „toxischen Atmosphäre“ bei Produktionen, oder?

Ganz oft. Es anders zu gestalten ist eine Challenge, weil ich merke, dass viele auf den rauen Ton programmiert sind.

Aber die Leute vergessen, dass wir selbst entscheiden können, wie es läuft. Ich will es nicht machen, wie es immer gemacht wurde.

Sie sagten mal, dass Sie sogar Leute mögen können, die sich Vorurteils behaftet äußern. Dass Sie sie teils durch diese Äußerungen hindurch sehen können.

So gehe ich durchs Leben. Manchmal gelingt es mir nicht. Aber ich nehme mir trotzdem die Zeit, um darüber nachzudenken. Weil ich verstehen will, warum ein Mensch ist, wie er ist.

Haben es andere niemals schwer mit Ihnen?

Doch, natürlich. Weil ich in der letzten Minute noch etwas umwerfe, weil es sein kann, dass ich die neue Idee besser finde als die erste. Ich gehe in Situationen rein und improvisiere. Ich weiß nicht, wie es endet, aber ich vertraue darauf, dass ich etwas bekomme. Das ist nie divenhaft gemeint.

Manchmal fragt man sich schon, was in Ihrem Hirn abgeht. Ob sich Antoine und Percy darin unterhalten.

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