DATE MIT TIJAN NJIE

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Cosmo ist ganz nah dran am Mann. Jeden Monat treffen wir einen coolen Kerl zum Interview. Diesmal: den beliebten Soap-Darsteller, der jetzt als Kino-Star brilliert

INTERVIEW: PATRICK HEIDMANN

FAKE IT TILL YOU MAKE IT? „Ich bin nicht der beste Sänger, aber ich kann so tun, als wäre ich es!“ – mit diesen Worten bewarb sich Tijan Njie für eine ihm zunächst unbekannte Rolle. Wie gut das dann zu seiner Milli-Vanilli-Rolle passte, wurde ihm erst später bewusst … 5 Min.Lesedauer
FOTOS: PASCAL BRÜNNING; LEONINE STUDIOS/WIEDEMANN & BERG FILM/GORDON TIMPEN; GETTY IMAGES

Es vom Seriendarsteller einer Daily Soap zum Kinostar zu schaffen – eigentlich ein langer, steiniger Weg, bei dem nur wenige Schauspieler*innen tatsächlich ans Ziel kommen. Aber Tijan Njie scheint eine gute Abkürzung zu kennen: Denn nach nur drei Jahren bei der RTL-Serie „Alles was zählt“, in der er bis 2021 den sympathischen Moritz Brunner mimte, orientierte er sich um. Und bekam schließlich seine erste große Rolle, die des Rob Pilatus im Milli-Vanilli-Biopic „Girl You Know It’s True“. Der Film taucht ein in den Lip-Sync-Skandal um das Pop-Duo – und voll in die Achtzigerjahre. Für seine jetzt schon legendäre Leistung räumte Tijan Njie im Januar prompt den Bayrischen Filmpreis als bester Nachwuchsschauspieler ab! Als wir mit ihm sprechen, treffen wir auf einen bescheidenen, coolen Kölner Kerl, der seinen Durchbruch noch gar nicht recht verarbeitet hat …

Herr Njie, wie haben Sie reagiert, als Sie erfahren haben, dass Sie mit dem Award ausgezeichnet wurden?

Ich hab’s erst gar nicht gecheckt. Als mich die Bayerische Staatskanzlei anrief, um mir mitzuteilen, dass ich den Filmpreis gewinne, dachte ich nur: Was will die Staatskanzlei von mir? Habe ich etwas verbrochen? Oder geht’s etwa um mein verlorenes Portemonnaie?

Begonnen haben Sie Ihre Karriere in der Serie „Alles was zählt“. US-Stars wie Brad Pitt und Julianne Moore, die auch mit Soap-Rollen anfingen, beschreiben das immer als gute Schule …

Für mich war’s nach der Schauspielausbildung wie ein bezahltes Masterstudium. Ich konnte endlich Erfahrungen sammeln, mein Handwerk anwenden, dazulernen und eben Berufsrealitäten erfahren. Und auch finanziell war das für mich als junger, strugglender Schauspieler wichtig.

War Ihnen das Seriendarstellerleben dann aber doch irgendwann zu routiniert?

Routinen sind für diesen Beruf verführerisch, aber ich bin niemand, der sein Leben lang täglich das Gleiche