„GRANNY HAIR“ LIEGT IM TREND. WEIL SILBERGRAUES HAAR SUPER AUSSIEHT (UND DIE HAUT STRAHLEN LÄSST) UND WEIL IMMER WENIGER FRAUEN LUST AUFS LÄSTIGE NACHFÄRBEN HABEN. MIT DIESEN ALTERNATIVEN FÜR NATÜRLICHES GRAU GELINGT EIN SCHONENDER ÜBERGANG
TEXT: SINAH HOFFMANN
Wann sich zum ersten Mal graue Strähnen zwischen ihr aschblondes Haar mischten, weiß Inga nicht mehr genau. Irgendwann waren sie einfach da – und wurden immer mehr. Wirklich Notiz von ihnen nahm die Grafikerin aus München aber erst, als sie Fotos von sich sah, aufgenommen im Sonnenschein. „Im hellen Licht wirkten Scheitel und Schläfen fast weiß“, erinnert sie sich heute. „Ich habe mich schon immer viel jünger gefühlt, als ich eigentlich bin. Daran änderten meine grauen Haare nichts. Sehen wollte ich sie trotzdem nicht.“ Zwei Jahre lang ging Inga alle paar Wochen zum Friseur und überdeckte die sichtbaren Zeichen der Zeit mit viel Farbe. Strahlend blond sollte ihr Haar wieder sein – stattdessen wurde es stumpf, brüchig und trocken bis in die Spitzen. „Irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr. Der Aufwand, das Geld und dieser ständige Druck, immer wieder den Ansatz nachzufärben. Ich wollte mein natürliches Grau endlich selbstbewusst zeigen und es nicht mehr kaschieren“, erklärt sie.
GREY’S ANATOMY
Ein Wunsch, den immer mehr Frauen teilen. Nicht zuletzt, weil Fashion-Vorbilder wie Schauspielerin Sarah Jessica Parker und Modeautorin Sarah Harris zeigen, dass graue Farbe auf dem Kopf nicht zehn Jahre älter macht, sondern Streetstyle-mäßig cool aussieht. Aber auch der „Granny Hair“-Trend ist mit viel Färberei verbunden. Denn wir ergrauen meist nicht gleichmäßig. Der Grund dafür: Im Laufe des Lebens produziert der Körper immer weniger Melanin, ein Pigment, das für unsere natürliche Haarfarbe verantwortlich ist. Als Erstes verblassen die Haare auf dem Scheitel und an den Schläfen, die Haare im Nacken verlieren als Letzte ihre Pigmentierung. Bis der ganze Kopf grau ist, können Jahre vergehen.
SMOOTHER WECHSEL
Wie sich die Übergangszeit am besten überbrücken lässt, weiß Alexandra Süss. Im Salon „Andreas Kohlhoff“ in der Düsseldorfer Innenstadt verhilft die internation
