MAN WUNDERT SICH

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…ÜBER BAUMARKT-BUMMEL DIE MAROTTEN DER MENSCHEN IRRITIEREN UNSEREN KOLUMNISTEN CORNELIUS POLLMER JEDEN MONAT. DIESMAL: WARUM ER SICH AN SCHRAUBENREGALEN SO HILFLOS FÜHLT

FOTO: RAKUTO MAKINO

ich weiß nicht, wo der Hammer hängt. Das ist erstens wörtlich gemeint, und ich habe zweitens kein schlechtes Gewissen deswegen. Es gibt einfach keinen zweiten Ort auf dieser Welt, der mir ein so umfassendes Gefühl von Hilfebedürftigkeit vermittelt wie der Baumarkt. Wann immer ich einen besuche, bleibe ich gleich hinter dem Eingang kurz stehen, starre in einen der endlosen Gänge und denke: Dafür ist der Mensch doch sicher nicht gemacht.

Manche halten den Baumarkt für ein Spa

Wie schaffen es andere Besucher*innen, da nicht die Nerven zu verlieren? Viele schieben auf ihren Wagen wie zusammengewürfelte Spezialladungen durch die Gegend, Besenstiele, sargschwere Säcke „Ruck-Zuck Estrich“ und sogar ganze Waschbecken. Das macht zusammen 300 Euro. Andere greifen gezielt drei Sachen – eine Rolle Kreppband, zwei Dichtungsringe, ein Schnüffelstück. Auch das macht zusammen 300 Euro. Eigentlich macht es zusammen immer 300 Euro, egal, was man kauft. Und trotzdem bleiben die meisten Leute entspannt und lächeln, als gingen sie gerade durch ein Spa. Fehlen nur noch die Bademäntel.

Für alle anderen und auch für mich wird schon der Kauf von Dübeln zum Problem. Es gibt Gipskartondübel, Hohlraumdübel, Dämmstoffdübel, Federklappdübel. Wer zu lange vor dem entsprechenden Regal steht, bei dem ist bald auch im Kopf eine Schraube aber

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