„ICH KANN BOSS BITCH SEIN UND MAKE-UP LIEBEN“

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SIE IST EINE DER GRÖSSTEN BEAUTY-INFLUENCERINNEN DER WELT, HAT ES MIT KOSMETIK ZUR MULTI-MILLIONÄRIN GESCHAFFT: HUDA KATTAN. WARUM SIE ALS UNTERNEHMERIN ZUERST IN IHR SELBSTBEWUSSTSEIN INVESTIEREN MUSSTE UND WARUM SIE SICH HEUTE FÜR NICHTS MEHR RECHTFERTIGT

TEXT: MONIQUE SCHULTHEIS

COVERSTAR

PULLOVER: KATE SPADE NEW YORK; OHRRINGE: SWEET PEA; RING: HOTLIPS BY SOLANGE

Selbst falls Ihnen der Name Huda Kattan bislang noch nichts sagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Frau Sie schon mal in Ihren Entscheidungen vorm Spiegel beeinflusst hat, ist sehr, sehr hoch. Denn kaum eine Persönlichkeit der Branche hat so viel Trend-Macht wie die Amerikanerin, die vor genau 13 Jahren ihr erstes Make-up-Tutorial auf Youtube hochlud und der heute 53,3 Millionen Menschen auf Instagram folgen, 8,7 Millionen auf TikTok. Huda Kattans Signature-Look prägte die Ästhetik einer ganzen Generation: ein Filter-ähnlich konturiertes Gesicht mit dreidimensional wirkender Liner-Gloss-Kombi auf den Lippen plus Nude-Augen-Make-up mit Mega-Wimpern.

Vor allem diese Fake-Wimpern sind es, die sie schließlich zur Multi-Millionärin machen. Sie sind das erste Produkt ihrer Marke Huda Beauty, sie entwirft sie quasi vom Küchentisch aus, mit Startkapital ihrer Schwester. Die Wimpern sind fluffiger und „echter“ als das, was es bisher in Drogerien gibt, die Kardashians werden Fans, der Rest ist Beauty-Geschichte. Bis heute bringt ihre Kosmetik über Distributoren wie Sephora gut eine Milliarde Dollar ein. Ihren Signature-Look trägt Huda Kattan übrigens auch beim Cosmo-Interview in Paris, das Make-up sei allerdings „noch nicht ganz fertig“, sagt sie. „Meine Augen werden noch smokeyer. Ich dachte: Full-Glam ist so gar nicht Paris – und genau deshalb werde ich es machen.“ Rebellion? So was wie Huda Kattans persönliches Erfolgsrezept…

Frau Kattan, wieso widersetzen Sie sich so gern?

Nur wenn man Grenzen pusht, kann man sein volles Potenzial ausschöpfen und erkennen, wer man wirklich ist. Die Gesellschaft hält Frauen oft klein.

Wie meinen Sie das?

Frauen stehen – gerade im Berufsleben – viel stärker unter Beobachtung als Männer. Wir werden nicht so ernst genommen und müssen uns daher mehr beweisen. Als ich angefangen habe, wurde ich behandelt, als wäre ich ein Mädchen mit einem netten Hobby statt einer Frau mit echtem Business. Selbst als mein Mann mit einstieg, hieß es immer: Überlass ihm den Geschäftspart, mach du Beauty. Ich dachte irgendwann: Stopp, warum?

Wann kam diese Erkenntnis?

Die hat sich mit meiner Brand mit entwickelt. Als meine Schwester vor zehn Jahren meinte: „Du musst Wimpern machen, alle


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