WAS HABE ICH MIR DABEI NUR GEDACHT?

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DIE FRAGE STELLT SICH GERN MAL, WENN MAN URLAUBSKÄUFE WIE XL-STROHHÜTE UND HIPPIESKE MUSTERTEILE ZURÜCK ZU HAUSE GARANTIERT NIEMALS TRÄGT. EIN ERKLÄRUNGSVERSUCH

TEXT: LOTTA MICHELS

ACHTUNG, BLENDER! Im Urlaub sind wir großzügiger als im Alltag. Da geben wir auch eher mal Geld für verlockende Mode-Teile aus, zu denen wir sonst nie greifen würden
FOTO: MANGO STREET LAB/STOCKSY

Und da liegt er nun: ein knallbunt gemusterter Harems-Jumpsuit zwischen schwarzen Lederjacken, Oversize-Blazern, Baggy-Jeans und weißen XL-Hemden. Seit Wochen hat das Teil aus dem süßen Laden im kleinen kroatischen Strandörtchen nur die Innenseite des Kleiderschranks gesehen. Jetzt verfliegt mit den ersten kühlen Windstößen auch die Idee, den Onesie irgendwann noch einmal ganz „geckig“ mit schlichten Sandalen im Office zu tragen.

WENN DAS URLAUBS-ICH ÜBERNIMMT

Bei Accessoires und Klamotten, die man im Urlaub kauft, verhält es sich wie mit Wein, von dem man sich vor Ort gleich zehn Kisten für zu Hause bestellt, weil er im Sundowner mit Meerblick so gut ist wie kaum ein Getränk jemals zuvor. Zurück im Alltag schmeckt der aber oft nur noch wie eine leicht korkende Erinnerung ans Feriengefühl. Die Muschelkette, mit der man sich Surf-Vibes für immer auf die Brust legen wollte, verliert fernab von Sand plötzlich ihren Glanz (sowie ihren Verschluss). Der XL-Sonnenhut, den man sich aus vermeintlich praktischen Gründen an der Strandpromenade „nur schnell mitnahm“, um sich in Wahrheit für immer mondän vorzukommen, wird schon auf dem Weg zum Flughafen peinlich berührt zusammengerollt.

Also, ja: Man hat sich buchstäblich von der Sonne blenden lassen. Man flowte wie bunte Hippiekleider an braun gebrannten Menschen durch Gassen. Man wollte seine neu gewonnene, entspannte Mentalität mit nach Hause transportieren: in welcher Häkeltop-Form auch i

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