DATE MIT COLIN FARRELL

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Cosmo ist ganz nah dran am Mann. Jeden Monat treffen wir einen coolen Kerl zum Interview. Diesmal: den einstigen Bad Boy Hollywoods, heute Philosoph

INTERVIEW: JENNY DAVIS

NACHDENKLICH „Bei Menschen, die zu viel trinken, ist das Problem gar nicht so sehr der Alkohol, sondern eher die Unfähigkeit, mit dem Leben fertigzuwerden“, sagt Colin Farrell rückblickend über seine Sucht
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jahrelang galt Colin Farrell als Antiheld in Hollywood. Dauerparty, Sextape, Drogen, Paparazzi-Pöbeleien und wahlweise Britney Spears oder Lindsay Lohan im Arm. Nachdem er sich 2006 selbst in eine Entzugsklinik eingewiesen hatte, gab er zu, viele Jahre lang „außer Kontrolle“ gewesen zu sein. Diese Zeiten sind vorbei, der Erfolg blieb. Heute ist der Ire brav, Vater von zwei Söhnen, der Rest bleibt privat. Viel lieber redet der Schauspieler beim Pressetermin während des Filmfestivals in Venedig über sein jüngstes Projekt, die bitterböse Komödie „The Banshees of Inisherin“ (jetzt auf Disney+), die ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte. Doch zum Glück wirft der Film einige spannende Fragen über das Leben und die Liebe auf …

In Ihrem neuen Film dreht sich viel um die Kunst der Konversation. Die scheint uns in der Social-Media-Welt verloren gegangen zu sein. Wie geht es Ihnen damit?

Das moderne Informations-Zeitalter, in dem wir leben, hat uns übersättigt. Dank Social Media haben wir jederzeit Zugang zu Sound Bites und Blurbs und all diesen Dingen. Und das führt dazu, dass uns zunehmend die Intimität und das Interesse verloren gehen, die notwendig sind, um überhaupt eine Unterhaltung mit jemandem führen zu können. Wenn’s drauf ankommt, geht aber doch nichts über einen guten alten Schnack. Immer. Echte Gespräche, in denen man Gedanken und Gefühle miteinander teilt.

Das setzt aber Offenheit und Toleranz voraus …

Wir leben in einer Welt, in der Leute schneller denn je verurteilt und über einen Kamm geschoren werden. Angesichts der Cancel Culture sollten wir offen dafür bleiben, Gedanken auszutauschen. Offen dafür, dass unsere Meinungen sich sowohl verändern als auch geteilt werden können. Beides ist möglich, und das ist etwas unglaublich Schönes. So was kann auch keine Technologie ersetzen.

Der Film handelt vom Zerbrechen einer Beziehung. Wie gehen Sie mit Trennungen um?

(Lacht.) Also was Trennungen angeht, fange ich besser erst gar nicht an, sonst sitzen wir den ganzen Tag hier fest.

Alte Liebe rostet nicht: Sie arbeiteten mit demselben Cast wie 2008 für �

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