DIESE FRAU VERÄNDERT, WIE WIR WEIN DENKEN UND TRINKEN

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Unter dem Motto #SupportHer stellen wir inspirierende Frauen vor, die man unterstützen sollte. Die Argentinierin Ana Paula Bartolucci hat einen bitter-fruchtigen Sommerdrink erfunden und damit mal eben die Vino-Branche revolutioniert

INTERVIEW: DEBORAH LANDSHUT

ANA PAULA BARTOLUCCI

WINE NOT? Seit ihrer Jugend trinkt Ana Paula Bartoluccci am liebsten Wein. Auch den von anderen Marken. „Ich muss ja schließlich wissen, was die Konkurrenz so treibt!“, sagt sie

Sie nimmt einen kleinen Schluck und verzieht kaum die Miene. Ana Paula Bartolucci steht in Lederjacke und Jeans, ganz nonchalant, im Weinkeller von Chandon in Mendoza, um sie herum Kräuter, Pipetten, Versuchsgläser, und probiert puren Alkohol. Als eine der wenigen Frauen hat sie sich in der argentinischen Weinindustrie einen Namen und – aus dem Orangenbitterlikör, an dem sie gerade noch nippte – den Sommerdrink 2023 gemacht …

Frau Bartolucci, woher kommt Ihre Liebe zum Wein?

Ich bin inmitten der Weinfelder in Mendoza aufgewachsen, ich verbinde damit eigentlich mein ganzes Leben.

Sie sind als Önologin, also Wein-Produzentin und Entwicklerin, die erste Frau in 60 Jahren in einer solchen Position bei Chandon.

Für mich ist Karriere eher eine Frage des Charakters als eine des Geschlechts. Aber ich hoffe, dass ich Frauen dazu inspiriere, ihren Weg in die echt viel bietende Weinindustrie zu wagen.

Welche Frauen haben Sie inspiriert?

Meine Mutter und meine Großmütter. Gerade weil meine Mutter immer gearbeitet hat, war sie so ausgeglichen und hat ihre gute Energie an uns weitergegeben. Das merke ich heute selbst als berufstätige Mutter: Ich liebe meinen Job und verbringe gern viel Zeit in ihm. Und wenn ich happy bin, hat auch mein kleiner Sohn etwas davon.

Die Unabhängigkeit ist Ihnen sozusagen in die Wiege gelegt worden?

Ich habe als Kind schon bei meinen Großmüttern mit angepackt: Meine Spielzeuge waren der Karottenschäler und das Schneidebrett.

Klingt, als ob Sie sich auch früh in Sachen Geschmack geübt haben …

Oh ja! Wir hatten einen riesigen Garten mit allen möglichen Kräutern: Ich habe mich an ihnen ausprobiert – und das liebe ich auch heute noch: das Rohmaterial vor mir zu haben, die verschiedenen Rebsorten, und zu überlegen, was sich gut kombinieren lassen würde, immer mit einer Idee des finalen Produkts im Kopf.

Richtig austoben konnten Sie sich, als Sie den Garden Spritz erfunden haben …

Als ich 2017 bei Chandon angefangen habe, lautete mein Auftrag, einen neuen Drink zu entwickeln. In welche Richtung? Das wusste keiner. Nur, dass es etwas völlig Neues werden sollte!

Und wie sind Si

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