„ICH FORDERE DAS LEBEN HERAUS!“

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Sie schafft es immer wieder, sich selbst zu pushen – selbst nach zwei herben Verlusten in den letzten Jahren. Und auch deshalb weiß Pink jetzt umso genauer, warum es wichtig ist, das Dasein zu feiern: Achtung, dieser Spirit ist ansteckend …

TEXT: MOLLY CREEDEN FOTOS: ANDREW MACPHERSON

PINK HAT POWER Die Sängerin absolviert auf Tour täglich drei Workouts: morgens, mittags – und abends bei „zweistündigen psychotischen Cardios auf der Bühne“, wie sie selbst sagt. Und, das ist offensichtlich: „Ich habe so viel Energie!“
JACKE: ADIDAS X IVY PARK IVYTOPIA; BADEANZUG: BEACH RIOT; SNEAKER: CHRISTIAN LOUBOUTIN; OHRRING (VORN): JENNIFER FISHER; RINGE: ROXANNE ASSOULIN

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Es gibt da diese Frage, mit der Pink in ihrem Leben schon oft konfrontiert wurde: Wie, bitte schön, soll Sie sich als Frau geben? So fun und flirty wie ihre Pop-Kolleginnen aus den Nullerjahren? So stark wie ihre Vorbilder, die Williams-Schwestern? Oder lieber unbeugsam wie Billie Eilish, das Idol ihrer Tochter? Solle sie vielleicht ihren eigenen Wein anbauen? 75 Liegestütze am Stück schaffen? Am Trapez über die Köpfe von 70.000 Fans hinwegfliegen?

Pinks Antwort auf diese Fragen lässt sämtliche Schubladen mit Wumms zugehen. Eine Frau solle sich geben, wie auch immer sie sein will. Und diese Antwort hat sie bereits rausgehauen, lange Zeit bevor Feminismus, ein starker weiblicher Wille und Body Positivity als cool galten. Ein gewisses „Nicht mit mir!“ stand der Sängerin, die eigentlich Alecia Moore heißt, nämlich während ihrer gesamten, 23 Jahre (!) andauernden Karriere auf der Stirn. Eine unglaubliche Laufbahn, in der sie neun Alben veröffentlicht, mehr als 20 internationale Top-Ten-Hits gelandet und drei Grammy Awards gewonnen hat.

DIE PERFEKTE ZIELSCHEIBE

Nach außen, freilich, hatte Pink zu Beginn ihrer Karriere schnell ein Image weg: als freche, zähnefletschende Femme fatale. Dabei sieht ihr Selbstbild ganz anders aus. Als „albern“ und „nahbar“, sogar als jemanden, der oft „aus Schuldgefühlen heraus handelt“, beschreibt sie sich … Doch sie kam in der Kultur der 2000er-Jahre groß raus, in der Stars erst in den Himmel gelobt wurden, nur um ihnen dann beim Fallen zusehen zu können. Das hat etwas in ihr verändert. „Ich war die perfekte Zielscheibe“, erinnert sie sich. „Jetzt habe ich ein sehr dickes Fell. Ich mache, was ich will. Ich kann mit Kritik umgehen; sie beeinflusst mich nicht, aber meine Gefühle werden dadurch schon verletzt – oder zumindest wurden sie es mal. Das hindert mich aber nicht daran, dass ich weiter mein Ding

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