DATE MIT FLORIAN DAVID FITZ

3 min lesen

Cosmo ist ganz nah dran am Mann. Jeden Monat treffen wir einencoolen Kerl zum Interview. Diesmal: den Schauspieler, der sensible Themen mit Herzlichkeit und Humor nimmt

INTERVIEW: YANNICK WERANI

MULTITALENT
Florian David Fitz steht seit 2010 nicht nur vor der Kamera, sondern schreibt auch Drehbücher und führt Regie. Wie er das alles als Papa schafft? „Ich mache jetzt weniger – das ist keine Magie“, sagt er
FOTOS: MARKUS JANS, WARNER BROS., @FLORIAN.DAVID.FITZ

als arroganter Schönling in der Ärzt*innen-Komödie „Doctor’s Diary“ hat Florian David Fitz vor gut 15 Jahren nicht nur bei Protagonistin Gretchen Haase das Belohnungssystem im Gehirn übersteuert, er wurde zum Schwarm einer ganzen Teenie-Generation. Aus Marc Meier ist er aber längst herausgewachsen, und auch romantische Komödien macht er immer seltener: weil ihn jetzt wichtige gesellschaftliche Themen bewegen. So sehr, dass er sich da nicht etwa mit Hauptrollen zufrieden gibt, sondern ebenso die Drehbücher schreibt. Schon mit „Vincent will Meer“ sensibilisierte er, auf humorvolle und zugleich ernste Art und Weise, Zuschauer*innen für das Tourette-Syndrom. Bei seinem neuesten Film „Oskars Kleid“, der jetzt ins Heimkino kommt, zeigt er mit einem Perspektivwechsel nicht nur auf, welche Hürden trans* Kinder überwinden müssen, sondern auch, welche Probleme und Gefühle Eltern haben, wenn ihr Kind auf einmal ein anderes sein möchte … Wir haben mit dem zweifachen Vater, der sein Privatleben kaum öffentlich thematisiert, über Rollen- und Vorbilder gesprochen – und darüber, wie er selbst als Vater sein möchte.

Herr Fitz, was sollen Zuschauer*innen aus „Oskars Kleid“ mitnehmen?

Neue Impulse. Mir ist es immer wichtig, den Menschen verschiedene Perspektiven aufzuzeigen, damit sie mit anderen Gedanken aus dem Kino gehen als mit den vielleicht festgefahrenen Ansichten, mit denen sie hineingekommen sind. Ich glaube, das klappt am besten, wenn man sensible Themen mit Herzlichkeit und Humor angeht. Schließlich ist die ganze Debatte um trans* Kinder so erhitzt, dass die AfD den Film sogar als Trans-Propaganda abstempeln wollte …

Oskars Vater Ben ist zwar kein AfDler, hat aber toxisch männliche Züge. Inwiefern war das wichtig für die Story?

Zunächst lag es mir am Herzen, den Blickwinkel der Eltern von trans* Kindern aufzuzeigen. Denn auch sie haben ihre berechtigten Struggles. Besonders, wenn sie auch noch in einer hypermännlichen Welt zu Hause sind, die von einem Kind dann komplett, und auch zu Recht, hinterfragt wird. Ich find’s immer lustig, wenn Männlichkeit infrage gestellt wird

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel