ICH FREUE MICH JA SO FÜR DICH

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Befeuert von gesellschaftlichen Strukturen herrschte unter Frauen lang

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GALORE Interviews
»Es ist keine Choreografie, wenn wir jemanden umarmen.«

4. November 2025, Berlin. Die Zauberkünstler Siegfried & Joy empfangen in ihrem Requisitenlager, einem überraschend kleinen, bis oben vollgestellten Raum. Dabei tragen sie ihre roten Glitzeranzüge, an denen noch die Etiketten baumeln, und Sonnenbrillen mit sternförmigen Gläsern. Am nächsten Tag geht’s nach Lissabon – wie soll das alles in vier Koffer passen? Die beiden reden schnell, beenden immer wieder die Sätze des anderen und bevor der eine die Pointe erzählt, lacht der andere schon laut los. Im Gespräch erzählt das sympathische Duo so begeistert wie authentisch vom Zauber des Staunens, von Widersprüchen in Las Vegas, warum es AfD-Plakate wegzaubert und wie es gelingt, Menschen mit Magie aus ihrem Alltag zu holen und zusammenzubringen.

GALORE Interviews
»Schweigen ist keine Lösung.«

3. November 2025, München. Wir sind zum Gespräch am Telefon verabredet und eines wird schnell klar: Uschi Glas hat zwei überraschende Lieblingssätze. Der eine lautet: »Solange ich denken kann, bin ich erst mal dagegen.« Der andere: »Ich fühle mich mein ganzes Leben verantwortlich.« Seit sechs Jahrzehnten ist Uschi Glas im Geschäft, eine Legende. Das hört sie nicht gern, klingt nach Lebenswerk und Ruhestand. Und das ist das Allerletzte, was sie im Sinn hat. Glas ist eine Kümmerin, engagiert sich mit ihrem Verein brotZeit e.V. für hungrige Schulkinder, demonstrierte in München wöchentlich für die Freilassung der israelischen Geiseln, wirbt aktiv für die Osteoporose-Vorsorge und hat mit 81 Jahren nun ihr fünftes Buch veröffentlicht – zusammen mit Charlotte Knobloch. Es geht um Wahrheit, und das ist kein Zufall.

GALORE Interviews
»Mir geht diese übersteigerte Selbstbeobachtung auf die Nerven.«

30. September 2025, Hamburg. Ina Müller ist krank, sagt es nicht und verbirgt es gut. Eine Grippe sei es, eröffnet sie erst am Ende des Gesprächs in einem Loft an der Hamburger Außenalster. Aspirin und Nasenspray hatten ihr für eine Stunde den Kopf freigeblasen und sie reden lassen, als sei sie kerngesund. Ina Müller scheint zu funktionieren, wenn sie muss. Das brüllende Lachen, das man aus ihrem Kneipentalk kennt, ist genauso zu vernehmen wie die eine oder andere Provokation in Richtung ihres Gegenübers. Dass Deutschlands Werbefigur für Lebenslust aber zu guten Teilen eine Rolle ist, wird nicht nur an diesem Tag, sondern auch auf ihrem neuen Album »6.0« deutlich. Sie singt von Einsamkeit, Vergänglichkeit, zwar immer schön verpackt in gefällige Melodien, aber die Melancholie dabei ist dennoch zu spüren. Darüber können auch satirische Spitzen gegen die Männerwelt nicht hinwegtäuschen.

GALORE Interviews
»Wir alle sind empathische Egoisten.«

7. November 2025, Berlin. Bereits eine Woche vor dem Interviewtermin geht es in der E-Mail-Kommunikation darum, wo das Gespräch mit Yasmine M’Barek stattfinden soll. Die Agentur schreibt: »Es möge gerne ein ästhetischer, cleaner Ort sein, nichts, was allzu sehr Berlin schreit.« Wohin also? Berlin-Mitte. Irgendwo zwischen den stuckverzierten Altbaufassaden rund um Linien- und Torstraße wird sich sicher ein solcher Ort finden. Am Tag des Interviews scheint die Sonne. Der Himmel ist hellblau. Die Fotos werden draußen gemacht, für das Gespräch geht es in ein etwas zu dunkles Journalistenbüro. Immerhin liegt dort eine Ausgabe des Buchs, um das sich dieses Interview drehen soll. Das Cover von »I feel you« erstrahlt in zartem Butteryellow – nicht zu beige und nicht zu gelb.

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