CHRISTIAN ULMEN UND FAHRI YARDIM

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COSMO IST GANZ NAH DRAN AM MANN. JEDEN MONAT TREFFEN WIR COOLE KERLE ZUM INTERVIEW. DIESMAL SOGAR ZWEI: DEUTSCHLANDS LIEBLINGS-KASPER, DIE UNS MIT IHRER PHILOSOPHISCHEN ERNSTHAFTIGKEIT ÜBERRASCHEN

INTERVIEW: DEBORAH LANDSHUT

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HÄNGEN ANEINANDER
Fahri Yardim (l.) und Christian Ulmen haben sich in ihrer Kindheit, beim Judo in Hamburg, kennengelernt. Seitdem sind sie Freunde, die auch gern miteinander arbeiten

selbst über den Bildschirm wird klar: Die beiden kennen sich schon lange. Sie teilen Geheimnisse, raufen sich, um sich kurze Zeit später doch wieder mit Komplimenten zu überhäufen, und müssen aufpassen, dass ihnen beim (Video-)Interview nichts Falsches rausrutscht … Wobei das ja nun auch wieder zum Konzept ihrer genial-bösen und -lustigen Serie „Jerks“ gehört, in der Fahri Yardim und Christian Ulmen sich selbst verkörpern. Die Show lebt vom (teils grenzwertigen und politisch unkorrekten) Schlagabtausch, von brisanten Themen – und vor allem von Cringe-Momenten, bei denen man eigentlich nur wegwill und nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Die letzte (nooo!!!) und fünfte Staffel läuft aktuell bei Joyn …

Bei „Jerks“ steht ja nur der grobe Ablauf fest, der Rest ist improvisiert. Geht dabei denn auch mal was daneben?

Christian Ulmen: Es kann ja nichts schieflaufen, wenn man sich nichts vornimmt.

Unabsichtliche, fiese Freud’sche Versprecher sind also okay?

Fahri Yardim: Freud’sche Versprecher haben sogar System. Wir hoffen, dass die Dinge aus unseren niederen Gedanken rauspurzeln, weil beim Loslassen erst das Wahrhaftige erscheint. Das Unterbewusste ist mehr als willkommen.

Sie nehmen es einander nicht übel, wenn Sie sich dabei gegenseitig verletzen, etwa wenn Sie sich über Herrn Yardims große Nase oder Herrn Ulmens dickes Gesicht auslassen?C.U.: Mal so, mal so.

F.Y.: Es bleibt nicht aus, dass es wehtut, wenn wunde Punkte getroffen werden. Christian ist bekannt für sein Talent, genau aufzuspüren, wo jemand empfindliche Stellen hat.

Welche sind das denn bei Ihnen, Herr Yardim?

F.Y.: Ich hab viele. Etwa meine Eichel, aber auch die Augen.

Na, tief in Ihrem Inneren …

F.Y.: Mein wunder Punkt ist das Bedürfnis, gemocht zu werden, beliebt zu sein. Christian stellt mich damit gern bloß …

Und Ihr wunder Punkt, Herr Ulmen?C.U.: Ich habe mit der Zeit ein extrem dickes Fell bekommen. Ich empfinde schon auch Pikser, aber gerade bei uns weiß ich doch, wie wir es meinen und wofür wir’s machen.

F.Y.: Es geht nicht so sehr darum, den anderen fertigzumachen, als dass man sich selbst zum Horst macht. Wir gestehen vielmehr permanent unsere eigenen Schwächen ein.

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