WAS IST DRAN AM ALTEN WEIS(S)EN MANN?

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ER IST KONSERVATIV, IGNORANT, MÄCHTIG UND STEHT FÜR DAS PATRIARCHAT: DER ALTE WEISSE MANN. DOCH STECKT HINTER DEM KAMPFBEGRIFF ZU VIEL PAUSCHALE KRITIK, DIE KEINE*N WEITERBRINGT? EINE TALKRUNDE

INTERVIEW: MIRNA FUNK FOTOS: STEPHIE BRAUN

LET’S TALK!

NENA BROCKHAUS
Die Journalistin moderierte den Polit-Talk „Viertel nach Acht“ bei Bild. Gemeinsam mit Kollegin Franca Lehfeldt hat sie das Buch „Alte weise Männer“ (Gräfe und Unzer, 19,99 €) geschrieben, für das sie sich u. a. mit Mario Adorf und Edmund Stoiber traf, um über deren Lebensleistung zu sprechen
MAX MOOR
Der Fernsehmoderator des Kulturmagazins „ttt – titel, thesen, temperamente“ im Ersten sagte zum Thema erst ab. Schließlich hasse er den Begriff „alter weißer Mann“, auch für ihn stilisiere er ein Feindbild, sagt er. Die Neugier auf die Teilnehmer*innen sowie auf die Diskussion stimmten ihn aber um
MIRNA FUNK
Die Cosmo-Kolumnistin und Autorin („Who Cares!
Von der Freiheit, Frau zu sein“, dtv, 10 €) findet: „Es ist unglaublich wichtig, dass unterschiedliche Positionen an einem Tisch sitzen.“ Als Moderatorin der Talkrunde war es ihr wichtig, zunächst zu klären, welche Attribute hinter dem Begriff „alter weißer Mann“ stecken
LEON ENRIQUE MONTERO
Als Fotograf und Journalist setzt er sich in seinen Arbeiten mit Ideologien, Politik und Bewegungen auseinander. In seinem Projekt „Reise nach Germania“ beschäftigte er sich etwa mit konservativen und rassistischen Burschenschaften. Für ihn sind sie „die Spitze des alten weißen Herrentums“

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Zum Feindbild einer ganzen Generation ist in den vergangenen Jahren ein Mensch mit drei Merkmalen geworden: alt, weiß, männlich. Und zwar genau in der Kombi, als eine Art Siegertreppchen an Privilegien in der Gesellschaft. Diese „Old White Men“ saßen ewig in Entscheiderpositionen und haben patriarchale Strukturen zementiert – die diejenigen benachteiligen, auf die diese Merkmale eben nicht zutreffen. Aber ist es fair, alle weißen Männer mit grauen Haaren nun in Sippenhaft zu nehmen? Profitiert die Gesellschaft nicht am meisten, wenn alle Stimmen gehört werden? Ist es vielleicht sogar an der Zeit, einige davon wieder zu bejubeln? Letzteres findet zumindest Journalistin und Moderatorin Nena Brockhaus, die eine Liebeserklärung an „Alte weise Männer“ in Buchform herausgebracht hat.

Bester Anlass für eine Einladung zum Streit-Talk mit Cosmo-Autorin Mirna Funk. In der prominenten Runde außerdem dabei: Fernsehmoderator Max Moor, der zumindest auf dem Papier ein alter weißer Mann i

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