ER IST KONSERVATIV, IGNORANT, MÄCHTIG UND STEHT FÜR DAS PATRIARCHAT: DER ALTE WEISSE MANN. DOCH STECKT HINTER DEM KAMPFBEGRIFF ZU VIEL PAUSCHALE KRITIK, DIE KEINE*N WEITERBRINGT? EINE TALKRUNDE
INTERVIEW: MIRNA FUNK FOTOS: STEPHIE BRAUN
LET’S TALK!

Von der Freiheit, Frau zu sein“, dtv, 10 €) findet: „Es ist unglaublich wichtig, dass unterschiedliche Positionen an einem Tisch sitzen.“ Als Moderatorin der Talkrunde war es ihr wichtig, zunächst zu klären, welche Attribute hinter dem Begriff „alter weißer Mann“ stecken
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Zum Feindbild einer ganzen Generation ist in den vergangenen Jahren ein Mensch mit drei Merkmalen geworden: alt, weiß, männlich. Und zwar genau in der Kombi, als eine Art Siegertreppchen an Privilegien in der Gesellschaft. Diese „Old White Men“ saßen ewig in Entscheiderpositionen und haben patriarchale Strukturen zementiert – die diejenigen benachteiligen, auf die diese Merkmale eben nicht zutreffen. Aber ist es fair, alle weißen Männer mit grauen Haaren nun in Sippenhaft zu nehmen? Profitiert die Gesellschaft nicht am meisten, wenn alle Stimmen gehört werden? Ist es vielleicht sogar an der Zeit, einige davon wieder zu bejubeln? Letzteres findet zumindest Journalistin und Moderatorin Nena Brockhaus, die eine Liebeserklärung an „Alte weise Männer“ in Buchform herausgebracht hat.
Bester Anlass für eine Einladung zum Streit-Talk mit Cosmo-Autorin Mirna Funk. In der prominenten Runde außerdem dabei: Fernsehmoderator Max Moor, der zumindest auf dem Papier ein alter weißer Mann i