SPRECHEN SIE SEX?

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Miteinander schlafen gilt als Love Language, weil’s zu den Zärtlichkeiten zählt. Aber: Der heiße Dialog kennt viele Dialekte. Liebeslebensverändernd, einander endlich richtig zu verstehen…

TEXT: SINAH HOFFMANN

ORAL AUSGEDRÜCKT
Wer sich viiiel Zeit für den Cunnilingus nimmt, zeigt: „Deine Lust ist mir wichtig.“
Für Frauen mit Gedulds-Sex-Dialekt besonders schön zu „hören“
FOTO: LUCAS CERRI

Ein tiefer Blick. Küsse, bis die Lippen brennen, und diese eine bestimmte Position beim Sex, die beide garantiert zum Höhepunkt bringt – wenn Worte nicht mehr ausreichen, kommunizieren wir mit unserem Körper. Wir setzen ihn ein, um zu connecten, Lust zu schenken und der anderen Person zu zeigen, wie viel sie uns bedeutet. Und gerade beim Kennenlernen fällt das leicht, weil wir uns sowieso die ganze Zeit so nah sein wollen, dass kein Blatt Papier mehr zwischen uns passt. Aber je länger die Beziehung dauert, desto häufiger kann es passieren, dass wir im Bett die Verbindung zueinander verlieren. Etwa dann, wenn sich unser*e Partner*in mehr hotte Quickies zwischendurch wünscht, wir aber zu gestresst dafür sind. Oder wenn wir uns nach einem heftigen Streit nach körperlicher Nähe sehnen, der*die andere aber mehrere Tage braucht, um wieder in Stimmung zu kommen. Diese vermeintliche körperliche Zurückweisung ist für beide Seiten schmerzhaft und frustrierend.

DIE KRUX DER PROJEKTION

Laut dem US-amerikanischen Psychologen Douglas Weiss entstehen solche intimen Verständigungsprobleme aber nicht, weil die Liebe weniger wird, sondern weil beide Partner*innen nicht die gleiche Sprache sprechen. Er schreibt in seinem Buch „5 Sex Languages“: „Menschen versuchen ihre Liebe sexuell so auszudrücken, wie sie selbst geliebt werden wollen, ohne dabei die Bedürfnisse des*der anderen richtig zu interpretieren. Das führt zu Missverständnissen und unerfüllten Sehnsüchten.“ Ein Beispiel: Sie bekommen wackelige Knie, wenn Ihr*e Partner*in beim Dinner im Restaurant heimlich unter Ihren Rock greift? Dann werden Sie natürlich intuitiv einen ähnlichen Move starten, um Ihre*n Partner*in heißzumachen. Mag der*die allerdings lieber Zweisamkeit im geschützten Raum Ihrer gemeinsamen Wohnung, wird er*sie Ihre Avancen abblocken. Das Ergebnis: Sie begehren aneinander vorbei, weil die Liebe und Zuneigung, die Sie geben, beim anderen nicht ankommt. Und umgekehrt. Die gute Nachricht: Wenn wir unsere eigene Sex Language kennen – und die unseres Partners erlernen, dann connecten wir nicht nur besser im Bett, sondern können unsere ganze Beziehung auf eine tiefere Ebene heben.

LUST RICHTIG ÜBERSETZEN

Die

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