Gebt mir neuen Stoff! Unsere Autorin wollte alles aus ihrem Stil holen und hat sich umstylen lassen: von ihrer Mutter, ihrer besten Freundin und einem Designer. Was das mit ihrem Mode- und Lebensgefühl gemacht hat, erzählt sie hier

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Gebt mir neuen Stoff! Unsere Autorin wollte alles aus ihrem Stil holen und hat sich umstylen lassen: von ihrer Mutter, ihrer besten Freundin und einem Designer. Was das mit ihrem Mode- und Lebensgefühl gemacht hat, erzählt sie hier

TEXT: TAMARA SALATHÉ PRODUKTION: YASMINA BISCHOFF FOTOS: ALEXANDER SCHREITER

50 SHADES OF BLACK Unsere Fashion Editor Tamara Salathé trägt am liebsten Schwarz allover. Klare Schnitte, dunkle Farben, stabile Boots geben ihr Sicherheit. Was sie hasst: Teile, an denen man rumzuppeln muss und die sich fremd anfühlen. Was sie gern hätte: eine modische Herausforderung im Alltag

wäre mein Stil ein Songtitel, dann „Back to Black“ von Amy Winehouse. Meine textile Komfortzone bewegt sich seit etwa zehn Jahren zwischen dunkel, dunkler und am dunkelsten: Schwarz ist wie mein Sofa, der Ort, an dem ich mich modemäßig wohlfühle. Fashion darf mich nicht unter Druck setzen, sie soll sich liebevoll an mich schmiegen und mir Selbstsicherheit schenken. Aber: Manchmal kitzelt mich die Lust auf Veränderung. Könnte ich vielleicht mehr aus Garderobe und Lebensgefühl holen? Für meine Chefin macht mich das zur idealen Besetzung für folgenden Test: sich von den wohl härtesten Stil-Kritiker*innen überhaupt beraten und ankleiden zu lassen – meiner besten Freundin, meiner Mutter und einem befreundeten Modedesigner. Challenge accepted! Drei neue Looks werden mich von der modischen Couch ins Abenteuer schubsen.

IN LÄSSIG-LAUNE

Meine beste Freundin Giulia kenne ich seit mehr als 20 Jahren. Sie weiß, was ich denke, bevor ich selbst eine Ahnung davon habe. Nur in einer Sache leben wir erstaunlich autark aneinander vorbei: in der Mode. Wir gehen kaum zusammen shoppen und es ist fast so, als wären unsere gegenseitigen Styles das einzige Tabuthema zwischen uns. In einem Laden greifen wir nach den gleichen Basics, kombinieren sie aber unterschiedlich. Sie androgyn-sportlich, ich feminin-schick.

„Vielleicht ist der Look angezogen ja gar nicht so schlecht, wie du denkst“, sagt Giulia lachend, als sie meinen skeptischen Blick sieht, während sie zielstrebig in die Kleiderregale greift. „An deiner Stelle würde ich jeden Tag so rumlaufen“, fügt sie hinzu. In blauen Straight-Cut-Jeans und einem Band-Shirt? Okay, ja, sehr angesagt und ich mag’s so weit. Aber oben und unten drauf kommt jetzt noch ihre Interpretation der Basics. Mit weißen Ugly-Sneakern und cremefarbener, kurzer Bomberjacke steht mir eine Fremde im Spiegel gegenüber. „Ich liebe es!“, höre ich Giulias Stimme, als hätte ich ihr eben ein sehr großes Geschenk gemacht. Ich muss gestehen, dass ich mit den

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