FEUCHT UND FRÖHLICH

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SPRÖDE WINTERHAUT NERVT, MUSS ABER KEIN DAUERZUSTAND SEIN. EXPERTINNEN VERRATEN, WIE EIN TROCKENER TEINT WIEDER PRALL WIRD

TEXT: INA KÜPER-REINERMANN PRODUKTION: EVA BAREUTHER FOTOS: EDGAR BERG

GLATTE FAKTEN Je trockener die Haut, desto mehr Fältchen bilden sich. Arbeitet man nicht mit Pflege dagegen, graben sie sich mit der Zeit tiefer ein

WARUM IST DAS GERADE IM WINTER EIN PROBLEM?

TALG- UND SCHWEISSDRÜSEN FAHREN IHRE FUNKTION BEI KALTEN AUSSENTEMPERATUREN RUNTER. DIE FOLGE: DER HAUTBARRIERE FEHLEN FETTE, AUCH LIPIDE GENANNT, SOWIE WASSER. TROCKENE WINTERUND HEIZUNGSLUFT, EXTREME TEMPERATURSCHWANKUNGEN UND WIND SETZEN IHR ZUSÄTZLICH ZU UND BESCHLEUNIGEN DEN „TRANSEPIDERMALEN“ WASSERVERLUST. SELBST EINER ÖLIGEN HAUT KANN ES IM WINTER AN FEUCHTIGKEIT FEHLEN.

GIBT ES AUCH ANDERE URSACHEN FÜR SPRÖDE HAUT?

Zahllose. Leider. Neben Erkrankungen wie einer Schilddrüsenunterfunktion, dem Alter, permanentem Stress, Luftverschmutzung und einer unausgewogenen Ernährung kann vor allem eine falsche Reinigungs-Routine die Hautbarriere angreifen. Wer seiner Haut regelmäßig mit heißem Wasser, aggressiven Cleansing-Produkten, die zum Beispiel Sulfate (schaumbildende Salze) oder Alkohol enthalten, und exzessiven Peeling-Prozeduren zu Leibe rückt, wäscht Mikroorganismen und Lipide aus – und muss damit rechnen, dass sie (wortwörtlich) spröde reagiert. „Feuchtigkeitsarme Haut ist aber nicht, wie oft behauptet, ein Hauttyp, sondern ein Hautzustand“, sagt Susanne Steinkraus. Die genetische Veranlagung spiele zwar eine Rolle, aber der Lebensstil – und das ist eigentlich eine gute Nachricht – sei mindestens genauso entscheidend.

ES SPANNT, JUCKT UND SCHUPPT. WORAN LIEGT DAS?

Vereinfacht ausgedrückt: an einem schwächelnden Türsteher. Unsere Haut ist von einer Schutzschicht überzogen, die, ähnlich wie ein Mauerwerk, aus abgestorbenen Hautzellen besteht, die, wie Mörtel, von Fett gestützt werden. Obenauf liegt der sogenannte Hydrolipidfilm, eine Emulsion, die (wie der Name verrät) von Wasser und Fett aus unseren Talg- und Schweißdrüsen gespeist wird und mit einem pH-Wert von etwa 5,5 leicht sauer ist. Darin tummelt sich das Haut-Mikrobiom (Milliarden von Mikroorganismen), das ebenfalls ein essenzieller Bestandteil unserer hochkomplexen Hautbarriere ist. Ihre Funktion? Sie verhindert, dass Wasser entweicht, und hält schädliche Substanzen draußen. „Trockene Haut ist immer ein Anzeichen für eine gestörte Hautbarriere“, sagt die Hamburger Dermatologin Dr. Susanne Steinkraus.

„Wenn Bausteine fehlen, wird sie löchrig und ist nicht mehr in der Lage, den Feuchtigkeits-

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