Cosmo-Autorin Katja Lewina macht eine Reise in ihre eigene Liebes-Vergangenheit – und trifft sich mit den wichtigsten Männern der letzten 20 Jahre. Dabei wird eines klar: Es lohnt sich, ehemalige Beziehungen mit etwas Abstand genauer zu betrachten
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hilflos saß ich auf dem Boden im Bad und ließ mich von den kalten Kacheln trösten. Es war mal wieder so weit: Ich hatte eine weitere Beziehung an die Wand gefahren. Nach Jahren des Kämpfens und Versuchens war die Nummer endgültig vorbei, ich steckte in einer Hölle aus Kummer und fragte mich, warum ich das mit der Liebe selbst mit Mitte dreißig nicht hinbekam. Suchte ich mir immer die Falschen aus? War ich zu anspruchsvoll? Zu ungeduldig? Zu verkorkst? Hatte der Kapitalismus mich versaut oder waren es meine Eltern gewesen?
Und als ich so dasaß und nichts lieber wollte, als endlich den Grund für mein Beziehungsversagen zu finden, erwischte ich mich dabei, wie ich an diesen einen Typen dachte. Den, mit dem ich mich immer unbezwingbar gefühlt hatte. So ein bisschen Unbesiegbarkeit könnte ich gerade ganz gut gebrauchen, fand ich und beschloss, ihn wiederzusehen. Natürlich landeten wir sofort in der Kiste. Aber dieses Mal redeten wir über uns und was zwischen uns schiefgelaufen war. Einer Epiphanie gleich erschien mir unsere Geschichte und mein Beziehungsverhalten in einem neuen Licht – und ich begriff, dass es für mich auch von meinen anderen Ex-Freunden noch eine Menge zu lernen gab. Auch wenn die meisten von ihnen in meinem Leben keine Rolle mehr spielten, begleiteten sie mich noch immer in Form von unverarbeiteten Episoden und enttäuschten Hoffnungen. Also machte ich mich auf die Suche nach den anderen wichtigen Männern meines Liebeslebens, um mit ihnen über unsere gemeinsame Vergangenheit zu sprechen. Um zu verstehen, wie ich funktioniere. Wieso meine Beziehungen scheitern. Was ich im Hier und Jetzt davon lernen, wie ich mich weiterentwickeln kann, damit ich nicht wieder dieselben Fehler mache. Und damit ich verstehe, wie Liebe gelingen kann.
ES GIBT IMMER ZWEI SEITEN EINER GESCHICHTE: LEKTIONEN IN GEFÜHLTER WAHRHEIT
Ganze zwei Mal hatte Paolo mich in meinen Zwanzigern und Dreißigern abgeschossen, immer völlig unvorhersehbar und vor allem unverständlich, denn, da waren wir uns eigentlich einig: We
