Mit KI zu mehr Nachhaltigkeit

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Im Gespräch mit connect erklärt Matthias Sauder, Director Mobile Access & Transport Networks O2 Telefónica, wie der Netzbetreiber den Energieverbrauch senkt.

Bernd Theiss

INTERVIEW

Dass Nachhaltigkeit bei Netzbetreibern hoch im Kurs steht, ist nicht erst seit der Keynote von Telefónica-CTIO Mallik Rao auf der connect conference 2023 unter Branchenkennern bekannt. Deshalb lud connect im Nachgang der Veranstaltung Technikverantwortliche der deutschen Netzbetreiber zur Diskussion ein. Zusammen mit Hakan Ekmen, CEO des langjährigen connect-Netztestpartners umlaut, ging Verlagsleiter Dirk Waasen der Frage nach, wie sich der beständig wachsende Datenhunger, steigende Stromkosten und das Gebot, Energie zu sparen, unter einen Hut bringen lassen, ohne dass für die Kunden die Performance auf der Strecke bleibt.

Dabei setzt Telefónica zusammen mit Nokia und Google außer auf bewährte Rezepte wie der Leistungsabsenkung an unbelebten Orten über Nacht auch auf intelligente Konzepte, die sich lernend an Netzanforderungen anpassen und dabei auf individuelle Anforderungs-Peaks reagieren können.

Wie die Mobilfunker der widersprüchlich erscheinenden Forderung von mehr Leistung für weniger Energie zusammen begegnen, erläutert Telefónica-Experte Matthias Sauder im Interview mit connect.

Das zu übertragende Datenvolumen in Mobilfunknetzen wächst kontinuierlich. Die Energiepreise haben im letzten Jahr ebenfalls kräftigangezogen? Wie geht O2 Telefónica mit diesen Stressfaktoren um?

In der Tat: Der mobile Datenhunger der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher legt kräftig zu. Allein das O2-Mobilfunknetz transportierte 2023 rund 4,8 Milliarden Gigabyte an Daten und damit etwa 40 Prozent mehr als im Jahr davor. Für uns Netzbetreiber ist die Herausforderung, trotz der exponentiell steigenden Datennutzung die Stromeffizienz zu erhöhen und unseren Energieverbrauch zu deckeln.

Das ist einerseits ein Kostenthema, andererseits wollen wir die Digitalisierung im Land möglichst nachhaltig und verantwortungsvoll vorantreiben. Im Antennennetz setzen wir daher seit mehr als zwei Jahren auf intelligente Energiesparmaßnahmen. Einzelne Frequenzbänder werden an unseren Standorten in Zeiten geringer Datennutzung in den Standby-Modus geschaltet. Seit letztem Jahr setzen wir hierfür auch künstliche Intelligenz ein, die komplett über eine Cloud-Architektur gesteuert wird.

Die KI, die O2 Telefónica einsetzt, kommt von Nokia. Bedeutet das, dass sich nur bei Nokia-Netzkomponenten



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