Appgefahren

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Die Digitalisierung nimmt weiter Fahrt auf – sogar vor unserem öffentlichen Personennahverkehr macht sie nicht Halt. Doch wie steht es um die Apps der Verkehrsverbünde? Haben sie den Anschluss bekommen oder ist der Zug abgefahren?

Corinna Ingenhaag

Rund 7,1 Milliarden Fahrgäste nutzen den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland. Das gibt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen in einer aktuellen Erhebung mit Blick auf seine Mitgliedsunternehmen für das Jahr 2020 aus. Damit ersetzen die Öffis laut VDV jeden Tag um die 14 Millionen Autofahrten auf deutschen Straßen. Das ist eine Menge, aber noch nicht genug.

Denn der ÖPNV spielt eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Klar ist auch: Je mehr Menschen sich ein Fahrzeug teilen, desto geringer ist der CO2-
Ausstoß pro Person. Der Umwelt zuliebe sollten also noch viel mehr Menschen vom Autositz in Busse und Bahnen wechseln. Das würde auch zu einer Verkehrsentlastung auf unseren Straßen führen, denn weniger Autos bedeuten natürlich auch weniger Staus und ein insgesamt effizienteres Verkehrssystem. Zudem würde die Verkehrssicherheit davon profitieren. Ganz zu schweigen von der Wirtschaft. Denn wer hat schon Lust, sich am Samstag mit dem Auto in die Innenstadt zu quälen, um im Stop-and-Go-Verkehr genervt seine Einkaufspläne über Bord zu werfen. Wer es doch bis zum Ziel schafft, kann dann einen Parkplatz suchen – auch das kostet Zeit, Geld und Nerven. Da ist doch der komfortable Weg mit den Öffis eine weitaus bessere und stressfreie Alternative.

Weiterhin kann die Nutzung des ÖPNV besonders für Vielfahrer kostengünstiger sein als ein Auto. Die Vorteile der öffentlichen Verkehrsmittel liegen also auf der Hand. Trotzdem haben sie häufig ein Imageproblem, gelten als konservativ, unzuverlässig und alltagsuntauglich. Den besten Gegenbeweis könnte man doch hier mit einer benutzerfreundlichen und durchdachten App liefern. Die Apps der Verkehrsverbünde sollten Echtzeitinformationen über Fahrpläne liefern, natürlich alle Verspätungen kennen und über Ausfälle informieren. Denn schließlich wird niemand gern am Gleis von unvorhergesehenen Ereignissen überrascht, die die Reiseplanung oder den Weg zur Arbeit erschweren. Außerdem wollen wir uns natürlich die Kleingeldsuche und das enttäuschte Gesicht am defekten Fahrkartenautomaten ersparen und die Tickets digital kaufen.

So laufen wir auch nicht Gefahr, unser Dauerticket zu vergessen oder zu verbummeln – auf dem Smartphone haben wir schließlich immer alles dabei. Bei der Fahrsc

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