Eine Kompaktkamera mit einem Top-Smartphone zu vergleichen, klingt nicht ganz fair. Aber spannend: auf der einen Seite klassische Fototechnik mit Zoom und 12-MP-Bayer-Sensor, auf der anderen ein moderner 50-MP-QUAD-Sensor mit neuesten Algorithmen aus dem Computational-Photography-Werkzeugkasten.
OM SYSTEM TOUGH TG-7 / GOOGLE PIXEL 8 PRO
Smartphones haben die Kompaktkameras vom Markt nahezu komplett verdrängt. Nur noch wenige Modelle sind erhältlich und meist besetzen diese Nischen, wie die neue OM System TG-7. Unter den Kompaktkameras gehörten die robust gebauten Tough-Modelle immer zu einer besonderen Spezies, denn sie fielen weniger durch herausragende Optiken oder große Sensoren, sondern mehr durch harte Nehmerqualitäten auf. OM System, ehemals Olympus, hat kürzlich mit der Tough TG-7 ein aktualisiertes Modell für 550 Euro vorgestellt.
Eine Kompakte hat ColorFoto schon lange nicht mehr unter die Lupe genommen. Doch schnell drängte sich der Gedanke auf, statt eines konventionellen Tests, die TG-7 mit einem Smartphone, und zwar mit dem Google Pixel 8 Pro, zu vergleichen. Klar, beide Gerätekategorien haben im Alltag unterschiedliche Funktionen zu erfüllen. Jedoch schränken wir den Vergleich auf die fotografische Performance ein – in gewisser Weise spielen Kompakte wie Smartphones die Rolle der Immer-dabei-Kamera. Die wichtigste Frage lautet aber, wie weit die aktuelle Smartphone-Technologie im Fotobereich im Vergleich zu einer klassischen Fototechnik der „Kompakt“-Klasse fortgeschritten ist.
Die Hardware
Als Bildsensor verwendet die Tough TG-7 einen 12-Megapixel-Sensor mit 1/2,3-Zoll-Diagonale. Als Optik bietet die Kamera ein Vierfachzoom mit 2-4,9/4,5-18 mm Brennweite. Auf Kleinbild umgerechnet deckt das Zoom einen Bereich von 25 bis 100 mm ab. Für die JPEG-Berechnung und sonstige Datenverarbeitung ist der TruePic-VIII-Bildprozessor zuständig. Laut Spezifikation bietet die TG-7 neben JPEG auch das RAW-Format, doch konnten wir diese Einstellung nicht finden. Das Autofokussystem verlässt sich auf eine Kontrastmessung und bietet Gesichtserkennung. Das Serienbildtempo liegt bei 20 B/s. Eine Besonderheit sind die Focus-Stacking- und Focus-Bracketing-Funktionen, welche sonst eher den Systemkameras vorbehalten
