Modernes im Retro-Kleid

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In der Z f vereinigt Nikon aktuelle Technologien mit Gehäuseformen aus den 1970ern. AF-System mit ausgefeilter Motiverkennung, 24-Megapixel-BSI-Sensor, kameraseitige Bildstabilisierung und erstmals Pixel-Shift-Funktion treffen auf einen Body mit vielen mechanischen Bedienelementen.

Wadim Herdt

NIKON Z F

Fotos: Nikon, TestLab, Wadim Herdt

Das spiegellose Z-System ist um ein Modell reicher geworden. Die Nikon Z f kosten 2500 Euro und ist technisch eng mit der Z6 II verwandt. Die Hardware im Inneren ist also weitgehend bekannt: ein BSI-Sensor mit 24 Megapixeln effektiver Auflösung, ein OLED-Sucher mit 1 230 000 RGB-Pixeln, ein effizientes Phasen-AF-System und 4K-Video. Anders als die Z6 II verwendet die Z f allerdings den leistungsstärkeren Bildprozessor der Nikon Z9. Außerdem bietet die Nikon Z f zwei Novitäten im Z-System: eine Pixel-Shift-Funktion und einen seitlich ausklappbaren Monitor. Die moderne Technik ist in einen Kamerabody verpackt, der dem Design analoger Filmkameras Tribut zollt. Nikon zitiert nicht zum ersten Mal aus den analogen Zeiten. Schon zu SLR-Zeiten brachte Nikon mit der D f eine technisch moderne Kamera, verpackt in einem Retro-Kleid. Auch das spiegellose Z-System listet bereits mit der Nikon Z fc eine Kamera nach dem gleichen Konzept allerdings mit APS-C-Sensor auf. Nun folgt die Z f für Fotografen mit Kleinbildobjektiven.

Mut zu Farbe

Mit der Z f blickt Nikon weit in die eigene Geschichte zurück und interpretiert die FM2 aus den 1970er Jahren neu. Das Ergebnis ist ein Gehäuse mit geraden Linien, einem klassischen Sucherhöcker über dem Objektivbajonett und vielen mechanischen Einstellrädern, die markant die Kameraoberseite zieren. Die Beschriftungen muten historisch an und selbst die Einstellräder werden „stilecht“ aus Messing gefräst. Zudem platziert Nikon oben rechts auf der Kamera zwischen den Einstellrädern ein kleines „Schulterdisplay“: dieses zeigt nur eine Einstellung: die Blende. So richtig nützlich fanden wir diese Anzeige nicht, hinzu kommt ihre nicht wirklich optimale Ablesbarkeit – aber auch sie wirkt schön „vintage“. Beim Body-Material entscheidet sich Nikon dann doch für neuere Technologien und greift wie zur leichteren modernen Magnesiumlegierung. Auch auf

Dichtungen gegen das Eindringen von Wasser und Staub wird nicht verzichtet. Das Finish imitiert Leder: optisch klappt der Trick halbwegs, haptisch nicht. Doch das heißt nicht, dass die Z f sich nicht wertig anfühlt. Die Kamera wirkt sehr solide, und an der Verarbeitung des Bodys g


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