Verifizierter Content

3 min lesen

Als Mittel gegen Falschinformationen im Netz wirbt die Content Authenticity Initiative für einen neuen Standard, der neben Fotos auch KI-generierte Bilder sowie Audio- und Videodateien mit fälschungssicheren und überprüfbaren Metadaten über die Historie des Assets ausstatten soll.

Nicolai Schwarz

CONTENT AUTHENTICITY INITIATIVE

Bild: Gannvector / Shutterstock.com
Screenshots: Nicolai Schwarz

Mit den zunehmenden Fähigkeiten der KI-Tools wird es immer schwieriger, Originale von Fälschungen zu unterscheiden. Programme, die KI-generierte Inhalte erkennen sollen, können dabei nicht weiterhelfen. So hatte OpenAI im Januar 2023 den AI Classifier veröffentlicht, der erkennen sollte, ob Texte von Menschen oder KIs geschrieben wurden. Bereits im Juli wurde der Classifier wieder eingemottet – die Trefferquote war zu gering. Generell würden Classifier immer den KI-Tools hinterherhinken. Um vertrauenswürdige Inhalte sicherzustellen, sind andere Mechanismen notwendig.

Einen möglichen Weg zeigt die Content Authenticity Initiative (CAI), die Adobe 2019 zusammen mit der New York Times und Twitter (jetzt: X) initiiert hat (contentauthenticity.org). Der Vorschlag der Initiative dreht sich um Digital Provenance, also die digitale Herkunft. Der Begriff stammt aus der Kunstwelt und beschreibt eine möglichst lückenlose Historie eines Kunstwerks in Bezug auf Urheber, Eigentümer, Ausstellungen und Verkäufe. Übertragen auf die digitale Welt soll eine ähnliche Historie die Herkunft und Authentizität von Assets sicherstellen. Mittlerweile haben sich zahlreiche bekannte Firmen und Organisationen der CAI angeschlossen, zu ihnen zählen dpa, AP, Canon, Leica, Nikon, Microsoft, Nvidia, Reuters, der Stern und die Washington Post.

Historie für digitale Assets

Konkret würde der Weg eines Bilds etwa so aussehen: Ein Fotograf nimmt es mit seiner Kamera auf. Die Hardware sorgt dafür, dass Provenance Information in Form von Metadaten ergänzt wird, zum Beispiel Uhrzeit, Geolocation, technische Daten der Kamera und optional Informationen über den Fotografen. Dazu kommen kryptografische Verfahren wie Asset Hashes und zertifizierte digitale Signaturen, um die Daten fälschungssicher zu machen. Der Fotograf bearbeitet das Bild anschließend in Adobe Lightroom, um den Kontrast zu verbessern. Danach skaliert und beschneidet ein Redakteur das Foto noch einmal in Photoshop. In beiden Fällen werden die entsprechenden Änderungen ebenfalls als Metadaten festgehalten und wiederum dem Bild hinzugefügt. Am Ende erscheint das Bild

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel