Große Erwartungen

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Canon EOS R1

Dem spiegellosen Canon EOS R System fehlt auch fünf Jahre nach dem Debüt der EOS R zur photokina 2018 das echte Top-Modell. Mit der EOS R3 hat Canon zwar Ende 2021 eine sehr innovative Kamera präsentiert, aber weiterhin wird die R1 als Konkurrentin zu den hochauflösenden professionellen Top-Modellen von Nikon und Sony vermisst: Die EOS R3 ist mit ihrem 24-Megapixel-Sensor eine klassische Arbeitskamera für Fotojournalisten. Z9 und die A1 spielen dagegen in der 45 bis 50-Megapixel-Liga, in der Canon „lediglich“ mit der EOS R5 unterwegs ist.

Kürzlich hat sich Petapixel des Themas angenommen und eine Wunschliste präsentiert, was die kommende EOS R1 alles können sollte. Wir haben daraufhin im Internet nach weiteren Quellen gesucht. Große Einigkeit besteht zum Datum: Es wird wohl die Olympiade in Paris 2024 und kein Debüt auf der Photopia diesen Herbst.

Hochauflösender Sensor

Angesichts der Konkurrenz von Nikon Z9 und der Sony A1 überrascht es wenig, dass die meisten Gerüchte und „Erwartungen“ eine höhere Auflösung auf dem Radar haben. Einigkeit besteht, dass Canon mindestens in die 50 Megapixel-Klasse zu Z9 und A1 aufschließen wird. Um eine noch höhere Auflösung von 85 bis 100 Megapixeln ist es eher still geworden. Das trauen wir Canon zwar zu, erwarten es aber nicht. Der Sprung ist groß, die Notwendigkeit eher klein, und wie viele Objektive die 100 MP unterstützen können, ist auch fraglich.

Der Sensor wird ganz sicher eine Stacked-Architektur haben, um die Auslesezeiten so gering wie möglich zu halten: Erst diese ermöglichen eine äußerst zuverlässige Motiverkennung und -verfolgung, schnelle Bildbearbeitung und starke Video-Funktionen. Bisher hat Canon nur eine Kamera mit dieser ursprünglich von der Sony eingeführten Technik im Angebot – die EOS R3.

Für das nochmals optimierte Sensordesign von Sony im neuen Xperia 1 V ist es zu früh. Dies trennt die Transistorenschicht von den eigentlichen lichtempfindlichen Elementen sodass aus einer gemeinsamen Schicht zwei getrennte werden. Im Ergebnis kann Sony die Transistoren wie die lichtempfindliche Elemente vergrößern. So können dann Prozesse wie das Entrauschen effektiver und leistungsstärker gestaltet werden, und die Lichtempfindlichkeit steigt.

Eine hohe Sensor-Auflösung ist natürlich auch für Filmer interessant: ein 24-MP-Sensor kann höchstens 6K-Videos aufnehmen. Für 8K-Material muss die Pixeldichte höher sein. Neben der reinen Videoauflösung spielen für engagierte Anwender auch Video-RAW mit bis zu 14-Bit, Aufnahmen mit 10-Bit sowie C-Log-Funktionen eine wichtige Rolle.

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