Kunstfotografie

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Der besondere Reiz des Fotografierens liegt für Karl-Heinz Hauck im Gestalten von etwas Schönem – und dies mit möglichst wenigen Mitteln. Dazu genügen ihm seine Panasonic Lumix, zwei Objektive und ein wenig Rost, verwittertes Holz und spröde Farben.

Redaktion: Sabine Schneider

DIESE HEIZUNG BLEIBT KALT Aufgenommen im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Die blassen Farben und der angerostete Heizkörper haben mich inspiriert. Lost Place, Endzeitstimmung.
(Panasonic Lumix DC-GX9, 50 mm, 1/30 s, ISO 3200, F4,9)
Fotos: Karl-Heinz Hauck

Karl-Heinz Haucks Fotografien wirken eigentlich wie moderne Reliefkunst: grafisch, abstrakt und im momentan angesagten Vintage-Look mit dem Flavour von alt, gebraucht und abgenutzt. Die speziellen Motive für seine fotografischen Kunstwerke erspäht der passionierte Hobbyfotograf eigentlich überall: in der freien Natur, auf Schrottplätzen, in Städten oder an Lost Places – Hauptsache, es finden sich ein paar alte Türen, Baulücken oder auch Rost, mit denen er seine Fotografien gut gestalten kann. Das bedeutet für Karl-Heinz, für seine Bilder die passenden Details zu entdecken, die er mithilfe von fotografischen Aufnahmetechniken kunstvoll in Szene setzen kann. Vor allem das Alte, Verwitterte, Marode und Abgegriffene bringen seine Kreativität so richtig auf Touren.

Bildidee und Motiv

Das Gestalten an sich ist für Karl-Heinz die Essenz am Fotografieren. „Ich sehe ein Motiv, und dann probiere ich, ein gutes Foto daraus zu machen“, sagt er. Seine Bildideen entstünden stets vor Ort, aus einer Synthese aus Spontanität, Impuls und Caprice. Einige seiner Lieblingsmotive hat er im Weltkulturerbe Völklinger Hütte und im Weltkulturerbe Quedlinburg aufgenommen. Einen rostigen Türknauf beispielsweise in Quedlinburg, eine von Rost befallene Metallplatte in Völklingen, verrostete Überbleibsel der Zeit, Rost mit künstlerischem Eigenleben. „‘Rost-Art‘ nenne ich diese fragilen Muster, sie sind wunderschön in Farbe und Gestalt“, erzählt er. Aucheine alte Tür oder Mauerrisse dienen ihm als „Rohmaterial“ für seine grafische Gestaltung. „Meine Fotos haben keine Aussage, das Grafisch-Ästhetische ist ihr Kern.“ Ab und an lasse er sich für seine Aufnahmen auch von anderen Fotografen aus der fotocommunity und von deren Werken inspirieren. So direkt beeinflussen lasse er sich aber nicht. Auch fotografische Vorbilder habe er nicht.

Ausrüstung und Vorbereitung

Aber nicht nur in puncto Sujet, sondern auch, was Ausrüstung und Vorbereitung betrifft, bezeichnet sich Karl-Heinz als Minimalist. „Ich plane eigentlich keine Fototour. Ich fahre in irgendein Städtchen




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