Fotografieren mit Blitzlicht oder LED-Dauerlicht

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Das ewige Duell: Fotografieren heißt übersetzt „Schreiben mit Licht“. Dabei kann es sich um Sonnenlicht oder um künstliches Licht handeln, mit dem wir Motive in Szene setzen. Seit den Anfängen der Fotografie im 19. Jahrhundert gibt es dazu zwei Möglichkeiten: Blitz- oder Dauerlicht. Mit modernen LEDs geht das ewige Duell in eine neue Runde.

Reinhard Merz / Erich Baier

Foto: Indigo Photo Club/Shutterstock.com

Eduard Liesegang entzündete 1861 Magnesium, um für fotografische Aufnahmen einen Lichtblitz zu erzeugen. Dieser Lichtblitz ermöglichte Belichtungen auf die damals noch sehr unempfindlichen Schichten. Dieses – auch für die Modelle äußerst gefährliche – Verfahren wurde im Laufe der Jahre weiterentwickelt und etwas entschärft. 1928 erfand Johannes Ostermeier die Blitzlichtbirne, das Zündeln mit brandgefährlichen Materialien war fortan beendet. Selbstverständlich wurde die Blitzbirne seitdem kontinuierlich weiterentwickelt, und unsere modernen Blitzgeräte sind lichtspendende Computer in einem handlichen Kameraaufsatz.

Auch das sogenannte Dauerlicht wurde immer besser. Anfangs stammte es von einfachen Glühbirnen mit niedriger Lichttemperatur, erst nach und nach wurden diese Lichtquellen zu leistungsfähigen Studiolampen weiterentwickelt. Wie das Blitzgerät besteht auch ein Dauerlicht aus Halterung, Reflektor und Leuchtmittel. Im Profibereich hatte sich zunächst die Halogenmetalldampflampe (HMI-Licht) als Leuchtmittel etabliert; im Low-Budget-Bereich verwendete man Wolframlampen (Glühbirnentechnologie) und Kaltlichtlampen (Energiesparlampentechnologie). Mit der Entwicklung der LEDs hat sich diese Technologie weitgehend durchgesetzt.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Wie so oft, wenn zwei Optionen zur Wahl stehen, taucht sofort die Frage auf: Welches ist das bessere Verfahren – Blitzlicht oder Dauerlicht? Und wie so oft lautet die Antwort: So einfach kann man das nicht entscheiden. Für Filmer stellt sich die Frage „Blitz oder Dauerlicht“ gar nicht, sie verwenden ausschließlich Dauerlicht. Fotografen dagegen müssen eine ganze Reihe von Faktoren berücksichtigen, wenn es um das Thema Dauerlicht und/oder Blitzlicht geht.

Die wichtigste Frage vor dem Einkauf: Wie groß ist das größte Objekt, das ich fotografieren möchte? Von der Leuchte selbst über die Reflektoren und Lichtformer bis zum Hintergrund stellt sich diese Frage. Und damit nicht genug. Wird in Innenräumen oder im Freien fotografiert? Welches Umgebungslicht herrscht vor Ort? Sind es bewegte oder statische Motive? Wie groß sind die zu fotografierenden Objekte? Und natürlich: Welche Bildqualität

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