Bunt, fröhlich, aufregend: Kaum etwas eignet sich besser zum Fotografieren, als ein Motiv, das viele Emotionen weckt? Damit ist die Welt der Artisten ideal für Fotosessions – nicht nur in der Manege, sondern auch außerhalb des Zelts. Hier gibt es mehr Formen, Farben und Motive, als man an einem Tag fotografieren kann.
Detlev Motz
Ja, ich liebe den Zirkus. Ich erinnere mich noch ganz genau daran, wie vor 65 Jahren die Wagen und Tiere vom Isnyer Bahnhof zum Festplatz fuhren und liefen – und wir Kinder hinterher. Wir durften sogar hinter die Kulissen und zu den Tieren schauen. Zirkus genoss damals noch einen besseren Ruf, vor allem der mit Tieren. Und die Clowns waren immer die Guten!
Die Manege wird zur Nebensache
Meine Faszination für die Artisten, Tiere, Wagen und Kunststücke hält bis heute an. Sobald ein Zirkus in meine Region kommt, greife ich zur Kamera. Eine meiner schönsten Serien, die noch immer wächst, zeigt das Leben um das Zelt herum. Auch die Porträtserie mit den Clowns vom Circus Feraro entwickelte sich über Jahre hinweg. Ohne Termin und Absprache funktioniert so etwas aber nicht. Denn die Aufnahmen vor dem Zelt entstehen kurz vor der Vorstellung, wenn sich die Clowns schon in ihr närrisches Ornat geworfen haben. Dann muss es schnell gehen, und man muss bereits eine fertige Bildidee im Kopf haben.
Glück muss man haben
Ein Glücksfall war ein Zirkus, der keine Genehmigung für den Festplatz hatte und auf Privatgelände gastierte – neben einem Tulpenfeld. Aus den mit Clowns bemalten Wagen habe ich eine sehr bunte Serie gemacht. Die Wagen nicht einfach abzufotografieren, sondern in ihre Umgebung zu integrieren, ist ein kreativer Prozess.
Für die Zirkusfotografie eignen sich ein Weitwinkelzoom und ein leichtes Telezoom mit KB-Brennweiten von 80 bis 200 mm. In dunkleren Ecken fotografiere ich mit dem iPhone – aber ohne Blitz! Mit dieser leichten Ausstattung sind Sie auch für die Tiergehege auf dem Zirkusgelände gut gerüstet.
Tipp: Da häufig Personen Plakate zerreißen oder Interessierte vom Zirkusbesuch abhalten wollen, beobachten die Zirkusbetreiber sehr misstrauisch, wenn jemand um ihre Wagen
