DNG- und RAW-Format

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RAW ist besser als JPEG. Das wissen alle Fotografen, die auf höchste Bildqualität Wert legen. Dabei ist RAW nie gleich RAW – zum einen nutzt jeder Hersteller sein eigenes RAW-Format, das er über die Jahre weiterentwickelt und verändert. Zum anderen bieten immer mehr Kameras zusätzliche RAW-Formate wie M-RAW, S-RAW oder das vermeintlich universelle DNG. Wir sagen, welche RAW-Varianten sich für Ihr Archiv wirklich eignen.

Heico Neumeyer

Neues Format:
Hier wandelt Lightroom die RAW-Aufnahmen aus der Kamera gleich beim Import in DNG um.

Je nach Kamerahersteller haben RAW-Bilddateien Endungen wie .cr2, .cr3, .nef, .orf, .raf oder .arw. Was alle Typen gemeinsam auszeichnet: RAW-Dateien sind deutlich weniger bearbeitet als JPEG-Dateien – mit reduziert eingebrannter Scharfzeichnung, Rauschreduzierung, Farb- und Kontrastkorrektur. Außerdem sind RAW-Dateien nicht mit 8 Bit je Farbkanal kodiert, sondern mit 10 bis 16 Bit. Für jede der drei Grundfarben stehen damit nicht nur 256 Zwischenstufen zur Verfügung, sondern deutlich mehr, bei 14 Bit sind es zum Beispiel 16 384. Damit können Sie viel mehr Details herausarbeiten und beugen einer unschönen Streifenbildung vor. Auch RAWs werden von der Kameraelektronik teilweise entrauscht und entzerrt und sind damit kein unberührtes „digitales Negativ“. Ganz klar ist aber auch: Zur Rettung von abgesoffenen Schatten und ausgefressenen Lichtern gibt es im RAW-Format vielseitigere Werkzeuge als für JPEGs, die zudem manchmal mit grell überschärften Motivkanten abschrecken. Auch Bildrauschen lässt sich im RAW-Format besser nach eigenem Geschmack korrigieren, die Kamerahersteller entrauschen in ihren JPEG-Versionen oft zu stark, das Bild wirkt wie Plastik.

Speziel für kontrastreiche Fotos empfiehlt sich für höchste Bildqualität das RAW-Format. Sie können damit zu dunkle Partien oft um fünf oder sechs volle Blenden „digital nachbelichten“, also aufhellen.

RAW-Bilder belegen allerdings weitaus mehr Speicherplatz und erfordern RAW-taugliche Programme wie Lightroom oder Capture One. RAW-Dateien aus neuen Kameramodellen funktionieren zudem nicht mit älteren Bildprogrammen, zur Abhilfe wechseln Sie weitgehend verlustfrei ins DNG-Format, darum geht es in diesem Beitrag. Weil sich RAW-Dateien nicht gut für Mails, Kurznachrichten oder Internetseiten eignen, erzeugen Kameras und Handys wahlweise parallel oder nachträglich eine JPEG-Version des Motivs.

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