Herzstück der 4400 Euro teuren Leica-Kamera ist ihr 24-MP-BSI-Sensor im Kleinbildformat. Der mechanische Verschluss ermöglicht Belichtungszeiten zwischen 1/8000 s und 30 Minuten, der elektronische und nahezu lautlose Verschluss zwischen 1/16 000 und 60 s. Der Bildsensor bietet die übliche Fünf-Achsen-Bildstabilisierung und macht Multishot-Aufnahmen mit 96 Megapixeln, ähnlich wie die SL2 mit 47 Megapixeln, die in COLORFOTO
5/2020 getestet wurde. Nachgelegt hat Leica bei den Filmfunktionen: Videos filmt die SL2-S in 4K (3840 x 2160 Pixel) und in Cine 4K (4096 x 2160) mit maximal 60 B/s. Als professionelle Zugabe gibt es Leica L-Log Gamma (und HLG) sowie 10 Bit.
Beim Scharfstellen setzt die SL2-S auf Kontrastmessung mit „Tiefenmap“. So nennt Leica die AF-Technik, die bei Panasonic „DFD“ heißt: Mit zwei Aufnahmen schätzt die Kamera die Distanz zum Motiv ab und kann dann schnell scharfstellen. Wie die SL2 kann die SL2-S auf maximal 225 Messfelder zugreifen, und die Kamera ist mit den üblichen Autofokusmodi Spot, Feld, Mehrfeld, Zone und Tracking ausgestattet. Zudem erkennt die SL2-S zuverlässig Gesichter und ganze Personen. Vermisst haben wir eine Augenerkennung, die bei immer mehr Kameras zur Grundausstattung gehört.
Wasserfest und robust
Das Gehäuse ist aus Metall – zum Teil Aluminium – gefertigt und nach dem IP54-Standard gegen Staub und Wasser abgedichtet. Äußerlich ähnelt die SL2-S einer wuchtigen SLR. Mit ihren Abmessungen von 146 x 107 x 83 mm und 931 Gramm Gewicht inklusive Akku hat man ordentlich was in der Hand. Sucher und Display entsprechen denen der SL2: Der OLED-Sucher wartet mit der stattlichen Auflösung von 1 920 000 RGB-Pixeln auf und bietet eine 0,78-fache Vergrößerung. Das Bild ist hell und liefert eine ruhige Darstellung. Die Bildfrequenz kann zwischen stromsparenden 60 und 120 B/s umgestellt werden. Bei sanft gedrücktem Auslöser zittert das Sucherbild im AF-C-Modus leicht. Andere AF-Modi sowie die Bildstabilisierung arbeiten völlig unauffällig. Zum Bedienkonzept gehört der fest verbaute Touchmonitor mit 3,2 Zoll und 700 000 RGB-Pixeln.
Bildqualität
Leica holt in der JPEG-Einstellung mit ISO 50 1825/1977 LP/BH als Auflösung heraus. Im RAW-Modus steigen die Werte auf etwa 2000 LP/BH. Bei den Dead Leaves messen wir allen bei LC-Feldern ein Plus von circa 100 LP/BH. Das klingt bescheiden