DIESES FOTO VON JOHN IST MEINE ‚HITSINGLE‘“

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John Lennon

Fotografen-Legende Bob Gruen aus New York hatte alle Rock größen vor der Kamera. Besonders intensiv war seine Zusammenarbeit mit John Lennon. Von 1972 bis Dezember 1980 begleitete er die unsterbliche Beatles-Ikone. Hier berichtet er von seinen Erlebnissen.

Nach seinem Ausstieg aus der größten Band aller Zeiten änderte John Lennon sein Leben grundlegend, und umso mehr mit seinem Umzug in die USA. Einer, der den John nach den Beatles viele Jahre lang begleitete, ist der New Yorker Fotograf Bob Gruen, selbst eine Legende seines Fachs. Als Teenager fotograf ierte er Bob Dylan 1965 beim Newport Folk Festival, 1969 The Who bei Woodstock, außerdem Black Sabbath mit Ozzy auf einer grünen Wiese und KISS maskiert in Business-Anzügen auf der 8th Avenue in New York für das Albumcover von DRESSED TO KILL. Dazu David Bowie mit Aretha Franklin, Chuck Berry, Prince, Tina Turner und Led Zeppelin, die Sex Pistols im Flugzeug, die Ramones in der U-Bahn, Debbie Harry vor einer Achterbahn in Coney Island und Alice Cooper mit seiner Lieblings-Boa.

Zwischen 1972 und 1980 war Gruen, Jahrgang 1945, John Lennons persönlicher Fotograf. Viele berühmte, gar ikonische Fotos entstanden, und nur zwei Tage vor Lennons kaltblütiger Ermordung war er noch mit ihm und Yoko Ono im Fotostudio. Hier erzählt Bob Gruen, dessen beste Bilder zur Zeit in der Limelight Gallery in Frankfurt zu sehen sind, von seinen Erlebnissen mit dem unvergessenen Beatle und dem der Öffentlichkeit wenig bekannten Menschen.

Bob, in sechs Dekaden hattest du alle Größen des Rock vor der Linse. Mit John Lennon war die Zusammenarbeit wohl besonders eng und vertraut.

Ja. Und ich darf sogar behaupten, mit ihm befreundet gewesen zu sein. Mit Yoko Ono bin ich es noch heute.

Wie und wo hast du ihn kennengelernt?

Anfang der 70er, nach dem Ende der Beatles. John war gerade mit Yoko nach New York gezogen. Sie lebten damals im Greenwich Village, direkt bei mir um die Ecke. Ich hatte gerade Fotos gemacht von der Elephant’s Memory Band, mit der die beiden auch zusammenarbeiteten (mit ihrer Plastic Ono Band). John gef ielen meine Bilder, er engagierte mich und so wurde ich schließlich sein Fotograf und schoss über die Jahre Tausende Fotos. Wenn er mich anrief, meldete er sich manchmal spaßeshalber als „Dr. Winston O’ Boogie“, sein voller Name war ja John Winston Lennon.

Foto vom Foto: Bob Gruen ist zur rechten Zeit am rechten Ort, New York, August 1974
Bob Gruen

Dein berühmtestes Bild ist wohl das von John auf einem Hausdach, bei dem er das „New York City“T-Shirt trägt.

Das war 1973. Das Shirt gehör te mir. Die Ärmel hatte ich kurz zuvor selbst abgeschnitten mit einem Taschenmesser, damit es tougher, New-York-mäßiger aussah. Das machten hier damals viele. Es passte zu John, denn er gab sich nicht als

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