Tribe Friday

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Vorspiel

Fröhliches Schleudertrauma

Sie kommen buchstäblich aus dem Wald, ein letzter Platz war ihr Kickstart und sie rehabilitieren die „Teenage Dirtbags“ Wheatus. Beim schwedischen Quartett Tribe Friday darf man auf alles gefasst sein.

Von wo in Schweden kommt ihr jetzt genau? In der Pressebio steht nur „aus dem Wald“.

Noah Deutschmann, Sänger: Das ist nicht gelogen. Ich bin in einer Kleinstadt im Norden groß geworden, sie heißt Härnösand. Da haute ich mit 17 ab, um Musik zu machen. Ich zog in eine Hütte im Wald in Mittelschweden. Die anderen Mitglieder kommen aus verschiedenen Kleinstädten aus dem ganzen Land. Das verbindet uns, denn man erlebt ja in jeder Kleinstadt das Gleiche.

Eure Songs schleudern – ganz in der schwedischen Tradition von Bands wie Laakso, Friska Viljor oder Broder Daniel – zwischen Kindergeburtstags-Aufgedrehtheit und tiefer Depression. Bist du als Typ auch so?

Broder Daniel sind ein wichtiger Einfluss. Auch für sie war die Flucht aus der Tristesse ein ganz zentrales Thema. Ich bin tatsächlich entweder der, der vor Begeisterung nicht stillhalten kann – oder liege Wochen im Bett und will nicht mehr aufstehen. Inzwischen lerne ich, damit umzugehen. Ich arbeite umso intensiver, wenn ich eine aktive Phase habe, weil ich weiß: Die andere Phase wird kommen.

Was inspiriert dich, zu schreiben?

Letztes Jahr war ich extrem depressiv. Mir war klar, ich muss etwas aufarbeiten. Ich habe dann zum ersten Mal wieder meine Heimatstadt besucht, was ich seit meinem Weggang sechs Jahre davor vermieden hatte. Ich wanderte durch die Stadt, hatte ein Schreibbuch dabei, habe über hundert Seiten Erinnerungen und Gedanken aufgeschrieben. Daraus wurden die Texte fürs neue Album HEMMA.

Die schwedische Indie-Szene florierte ja mal extrem. Seid ihr ein Beispiel dafür, dass es wieder aufwärtsgeht?

Ich fürchte, nein. Das hat viele Gründe. Es ist so viel e

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