Seiner Zeit voraus
Es war leise, sauber und leicht zu steuern: das E-Auto. Doch dann verzögerte sich sein Erfolg um 100 Jahre
1888 Flocken Elektrowagen
2008 Tesla Roadster
1907 fuhr der deutsche Kaiser Wilhelm E-Auto. Und das nicht ohne Grund.
E-Autos waren in; man musste keine Explosionen unter dem Steuer fürchten.
Auch der stinkende Auspuff fehlte. Leiser als jede Pferdekutsche surrte das Elektroauto durch die Straßen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das E-Auto bereits eine lange Geschichte hinter sich. Denn schon 1832 baute der schottische Erfinder Robert Anderson den „Elektrokarren“. Dieses erste Elektrofahrzeug war jedoch noch nicht ganz ausgereift: Seine Batterie war bereits nach einer Fahrt hi-CHIP 05/2024_31/03/2024_Readly nüber. Das E-Auto musste sich noch gedulden, bis die Bleibatterie im Laufe des 19. Jahrhunderts verbessert wurde.
Das erste vollwertige E-Auto entwickelte der deutsche Erfinder Andreas Flocken im Jahr 1888. Sein „Flocken Elektrowagen“ ebnete den Weg zur ersten E-Auto-Revolution: Nur zwölf Jahre später war in 50 Prozent aller New Yorker Autos ein Elektro-Motor verbaut. Das E-Auto, so schien es, war die Zukunft. Und das war es auch - nur war diese Zukunft noch über 100 Jahre entfernt. Denn ab 1912 verschwand das E-Auto von den Straßen.
Das lag an einer Reihe von Entwicklungen, die dem E-Auto alle zusammen das Genick