Google-Diät für Online-Werbung

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Nach Apple und Mozilla will auch Google in Zukunft auf Reklame-Cookies verzichten. Bekommen die Nutzer ohne neugierige Werbe-Tracker jetzt ihre Privatsphäre zurück?

Noch in diesem Jahr soll es ein Ende mit ihnen haben: Cookies, kleine Datenschnipsel, die es ihren Machern erlauben, die Aktivitäten von Internetsurfern nachzuverfolgen. Nachdem Apple und Mozilla bereits gegen die Datenkrümel vorgehen, setzt auch Google jetzt seine schon vor Jahren angekündigte Maßnahme um und blockiert sogenannte Drittanbieter-Cookies. Aber das geschieht nicht auf einen Schlag, die Funktion soll nach und nach durch ein neues, von Google entwickeltes Verfahren namens Privacy Sandbox ersetzt werden. Offizielle Begründung des Konzerns: Dadurch soll ein „privateres Netz“ geschaffen werden.

Die Drittanbieter-Cookies haben den Zweck, die Online-Vorlieben von Websurfern möglichst lückenlos zu verfolgen. So sind Artikel auf Online-Portalen oft mit Buttons von Facebook, X und weiteren Netzwerken versehen, damit der Nutzer das Gelesene liken und weiterverbreiten kann. Diese Cookies können Besuche des Websurfers auf allen Websites verfolgen, auf denen ihr Anbieter wirbt.

Die persönliche Auswertung der Netzaktivitäten ermöglicht es den Anbietern, auf den einzelnen Nutzer zugeschnittene Werbung auszuspielen und damit Streuverluste kleinzuhalten. Dieses Tracking eadly zur Erstellung von Datenprofilen ist vielen

Nutzern unangenehm, zumal die Informationen von Datenhändlern quer durchs Netz weiterverkauft werden. Wer im Netz unterwegs ist, hat oft keine Ahnung, wer wie viel über ihn weiß. Klickt ein Surfer den Link zu einer Webseite an, dann beginnt im Hintergrund eine Art High-Speed-Auktion um die besten und passendsten Werbeplätze für genau diesen Nutzer. Über das sogenannte Real-Time Bidding werden die gezeigten Werbeflächen automatisch versteigert und zugewiesen.

Dieses Verfahren wird nun in Chrome-Browsern nach und nach durch die Privacy Sandbox ersetzt. Die entsprechenden Nutzerinformationen werden nicht mehr von Cookies erfasst, sondern vom Browser. Die Anbieter haben keinen direkten Zugriff und können keine Drittanbieter-Cookies platzieren. Bricht damit das Paradies der ungestörten Online-Privatsphäre an? Keineswegs. Google verlagert die Datenauswertung nur in seinen Kontrollbereich. Der Konzern kann das Surfverhalten aller seiner User nach wie vor effektiv analysieren.

QUELLE: STATISTA

Schon jetzt stammen sechs von sieben Tracking-Cookies von Google selbst, damit hat sich das Unternehmen den größten Teil des Online-Werbemarktes gesichert.

Kein Wunder, dass die Initiative Googles bei der Werbewirtschaft auf wenig Gegenliebe stößt. Ihre Kritik: Während Google beinahe exklusiv über werberelevante Daten verfüge, schauten die anderen R

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