Gefahr aus dem Weltall?

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SONNENSTÜRME

Diesen Winter freuten sich die Deutschen über intensive Polarlichter. Doch tatsächlich zeigen sie ein erhöhtes Risiko für Sonnenstürme an. Sie haben das Potenzial, die Stromversorgung, das Internet und Satelliten zu stören

FOTO: MARK GARLICK/SCIENCE PHOTO LIBRARY/GETTY IMAGES

Im Februar 2022 regnete es. Doch vom Himmel fiel nicht das übliche Nass, sondern 40 Satelliten, die erst kurz zuvor für Elon Musks Starlink-Programm ins All geschossen worden waren. Eigentlich sollten sie dort als Teil eines Satellitennetzwerks für Breitbandinternet aus der Luft sorgen. Stattdessen fielen sie schon wenige Stunden nach dem Start in die Erdatmosphäre und verglühten.

Am nächsten Tag verkündete Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX, ein geomagnetischer Sturm habe die Atmosphäre verdichtet. Der höhere Luftwiderstand habe die in niedriger Höhe von 200 Kilometern fliegenden Satelliten abgebremst und zum Absturz gebracht. Ursache: ein kurz zuvor erfolgter Sonnensturm.

Tatsächlich war die Sonne für Musks Malheur verantwortlich. Denn unser Fixstern leuchtet nicht so ruhig und gleichmäßig, wie es für uns erscheint. Das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung beschreibt in seinen „FAQ Sonnenstürme und Sonnenaktivität“ die Entstehung eines Sonnensturms: Im Magnetfeld der Sonne, das die gewaltigen Energien der Sonnenmaterie normalerweise bändigt, gibt es ab und zu Unregelmäßigkeiten und Schwachstellen, dort ereignen sich dann Sonneneruptionen. Dabei entweichen eadly mehrerlei Arten von Teilchen und Materie.

Zuerst machen sich hochenergetische Teilchen – meist Protonen – auf den Weg, die nach etwa einer Stunde auf der Erde eintreffen. Vorm Verlassen der Sonnenatmosphäre werden diese Teilchen abgebremst und geben die überschüssige Energie als Röntgenblitz ab, der die Erde nach acht Minuten erreicht und damit der erste Hinweis auf einen kommenden Sonnensturm ist. Zudem entweicht eine Plasmawolke ins All, die sich mit einem Tempo von 1.000 km/s durchs All bewegt und ein bis mehrere Tage bis zur Erde benötigt.

Normalerweise schützt uns das Magnetfeld der Erde gegen den Sonnenwind und kleinere Ausstöße. Von diesen merken die Menschen zumeist nichts außer besonders intensive und schöne Polarlichter. Doch alle elf Jahre nehmen die Unregelmäßigkeiten – die Beobachter durch eine höhere Anzahl von Sonnenflecken erkennen – zu und damit auch die Wahrscheinlichkeit schwerer Eruptionen. Nicht jede stellt für die Erde eine Gefahr dar.

Aurora borealis

wird das Polarlicht auf der Nordhalbkugel genannt. Es entsteht, wenn energiereiche Teilchen von der Sonne die Erdatmosphäre zum Leuchten bringen
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Von der Sonne aus betrachtet ist unser Planet nur ein 150 Millionen Kilometer entfernter, winziger Punkt. Die Sonne muss sozusagen schon „gut

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