Mit KI gegen Staus und Alkohol-Fahrten

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VERKEHRSOPTIMIERUNG

KI erkennt, wie alkoholisiert Probanden sind. Müssen wir vor Fahrtantritt demnächst Zungenbrecher aufsagen? Was KI für Verkehrssicherheit und Stau-Management leisten kann

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Wie viel Promille sind es denn? Bislang bittet die Polizei Autofahrer bei Verkehrskontrollen zur Klärung der Fahrtüchtigkeit zum Pusten in den Alcotest, unter Umständen folgt ein Bluttest. Doch betrunkene Fahrer so aus dem Verkehr zu ziehen, ist ein Glücksspiel. Wäre es nicht besser, man könnte von Anfang an verhindern, dass jemand im alkoholisierten Zustand losfährt?

Für eine Studie der Universität Stanford nahmen die Teilnehmer Alkohol zu sich und lasen dann verschiedene Zungenbrecher vor. Bei zunehmender Trunkenheit gingen „Zwischen zwei Zwetschgenzweigen“ oder „Fischers Fritze“ immer holpriger über die Lippen. Eine KI konnte danach mit 98-prozentiger Trefferrate erkennen, wie betrunken und damit fahruntüchtig die Kandidaten waren. In Autos eingebaut, könnten solche Systeme gefährliche Situationen im Straßenverkehr verhindern – indem sie alkoholisierten Fahrer den Start ihres Wagens von vorneherein verweigern.

Verkehrsfluss optimieren

Erscheint diese Einsatzmöglichkeit von KI im Straßenverkehr noch etwas skurril, so sind andere Ansätze wesentlich weitreichender. Bei Googles im Oktober 2023 vorgestelltem „Project Greenlight“ steht die Reduzierung von CO2-Emissionen im Vordergrund. Dabei hilft, dass inzwischen fast jeder mit einem Smartphone unterwegs ist, auch im Auto. Die mit GPS-Sensoren ausgestatteten Geräte messen dauernd ihren Standort und melden ihn bei der Nutzung von Kartendiensten auch ständig weiter.

Damit entsteht ein genaues Bild der jeweiligen Verkehrsdichte – wichtig zur Erkennung von Staus. Diese Informationen nutzen Navigationssysteme, um alternative Routen vorzuschlagen. Das spart Nerven und Sprit, der sonst im Stop and Go drauf geht. Nutzer von Google Maps können sich zudem bei der Routenplanung Fahrwege anzeigen lassen, die möglichst viel Kraftstoff sparen. Das sind Strecken mit geringeren Steigungen, weniger Verkehr und konstanten Geschwindigkeiten bei gleicher oder ähnlicher Ankunftszeit.

Google erklärte, seit dem Start im Oktober 2021 hätten „spritsparende Routen dazu beigetragen, schätzungsweise mehr als 2,4 Millionen Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden –das entspricht der Einsparung von etwa 500.000 kraftstoffbetriebenen Autos für ein Jahr“.

Immer weniger Stop & Go

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Mit Google-KI gestütztes Verkehrsmanagement an Ampelkreuzungen kann bis zu zehn Prozent Emissionen vermeiden

Greenlight soll eine weitere Ursache der Spritverschwendung verkleinern: Kreuzungen. Dort würden, so Google, bis zu 29-mal höhere Schadstoffkonzentrationen gemessen als auf f

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