ARCHITEKTUR-SPEZIAL
Fangen Sie mit der Architekturfotografie die Seele der Stadt ein.
Architektur ist eine der öffentlichsten künstlerischen Ausdrucksformen. Jedes Gebäude ist ein Stück lebendiger Geschichte, das die Gesellschaft, die Politik und die technischen Möglichkeiten seiner Zeit widerspiegelt. Gebäude prägen unser urbanes Umfeld und unsere Lebensweise durch ihre Funktionalität und ihren Zweck. Für die Foto-grafie birgt Architektur ein unglaubliches Potenzial. Neben der praktischen Notwendigkeit sind diese urbanen Strukturen auch Verkörperungen von kulturellen Diskursen und Idealen der jeweiligen Zeit. Man kann sie einfach fotografisch für die Nachwelt dokumentieren oder mit einem kreativen Ansatz festhalten, der die Gebäude in einen neuen visuellen Kontext stellt.
Auch wenn das Stadtbild von Gebäudetypen geprägt ist, die sich im Laufe der Zeit bewährt haben, entwickeln sich die Städte selbst ständig weiter. Die meisten Großstädte sind eine faszinierende Mischung aus modernen und historischen Gebäuden, wobei die älteren Strukturen eine greifbare, visuelle Verbindung zu den Ursprüngen der Stadt darstellen. Um diese zeitgenössischen Bauwerke in Szene zu setzen, ist es wichtig, sich mit verschiedenen fotografischen Herangehensweisen zu beschäftigen. Auf den folgenden Seiten zeigen wir, wie man mit minimaler Ausrüstung und cleveren Ansätzen das urbane Umfeld in all seinen Facetten einfangen kann. Aber auch, wie wir als Fotografen kreativ mit den starren Bauten umgehen können.
01 PLANEN SIE VORAUS
Bereiten Sie sich auf das Wetter und die Tageszeiten vor, um Bilder mit Wirkung einzufangen.
Architektur hat eine einzigartige Eigenschaft. Sie scheint für Jahrhunderte stillzustehen, verändert sich aber oft mit der Tageszeit und dem Wetter. Beim Fotografieren von städtischer Architektur sollten Sie die Qualität des Lichts und dessen Auswirkungen auf die Bilder berücksichtigen. Nutzen Sie das Licht und die Atmosphäre zu Ihrem Vorteil. In der Dämmerung wirkt das weiche Licht auf Stahl- und Glasfassaden besonders gut.
Je nach Tageszeit und Wetter werden Ihre Bilder anders wirken: Sind Sie tagsüber unterwegs, wird das kontrastreiche Licht zur Mittagszeit eine Herausforderung sein. Es bietet aber auch die Möglichkeit, mit der Architektur zu experimentieren und Schatten in Ihre Kompositionen einzubeziehen. Um eine ausgewogene Belichtung zu erzielen, sollten Sie den Weißabgleich manuell einstellen und die Mitteltöne messen. Sind Sie bei bedecktem Himmel unterwegs, wird das diffuse Licht weiche, manchmal kaum sichtbaren Schatten erzeugen. Der Himmel erscheint dann oft grau und verleiht den Bildern eine etwas surreale Note. In
