Gleitzeit

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Eine Winterreise zum Nordkap in einem „normalen“ Campervan ist eine Herausforderung. Das Wetter kann so weit im Norden Europas ziemlich heftig werden und so manchen Strich durch die Reiseplanungen machen.

Text und Fotos von Andreas Hülsmann

Im Winter gibt es oberhalb des Polarkreises wenig Tageslicht. Oberhalb von Östersund ist die Schneedecke auf den Straßen durchgehend, dann beginnt die Gleitzeit.

Minus 33° Celsius, es hat uns mit voller Wucht erwischt, und das von jetzt auf gleich. Die Heizung im Sunlight pustet verzweifelt gegen die Kälte an. Gefühlt ist das Auto ein gefrorener Block. Im Frischwassertank schwimmen Eisschollen und der wärmste Ort im Womo ist das Innere des Kühlschranks. Unser Leben wurde über Nacht auf Eis gelegt. Zum Glück sind wir auf einem Zeltplatz und nicht so wie gestern irgendwo weit draußen. Wir stehen am Rörströmsjön auf dem Kilvamma Camping, einem netten kleinen Spot an der E 45 zwischen Hoting und Dorotea.

Auch Frida und Wilma – unsere beiden Hunde – haben mitbekommen, was für Bedingungen jenseits der dünnen Blechwände herrschen und wollen einfach nicht ihre Pfoten vor die Tür setzen. Es nützt nichts, sie müssen raus, um das zu erledigen, was erledigt werden muss. Der Inhaber des Zeltplatzes schaut vorbei, um sich zu vergewissern, dass es uns gut geht. Ob wir schon versucht hätten, den Motor zu starten, will er wissen. Nein, dieser finale Teil der Abreise steht noch aus. Seine Frage hat einen bedeutenden Grund, er muss zur Arbeit. Nach seiner Abfahrt wären wir auf uns gestellt, so seine Sorge. Also muss es sein. Ich fürchte diesen Moment, trotz der üppigen Vorbereitungen vor Reisebeginn ist das Anlassen bei diesen Temperaturen Stress für den Motor.

Aber der Antrieb des Fiat denkt nicht daran, bei den Temperaturen die Arbeit aufzunehmen. Das Orgeln führt zu keinem Ergebnis. Der Platzwart macht sich auf, um mit seinem Pkw dem Fiat beizustehen. Nach wenigen Minuten taucht er wieder auf, ohne sein Fahrzeug, das offensichtlich auch nicht bei diesen Temperaturen auf die Straße will. Die Sonne schickt sich an, über die Bäume zu klettern, und ihre Strahlen werfen ein wenig Wärme auf Windschutzscheibe und Motorhaube. So etwas motoviert zu einem weiteren Versuch. Und? Nach wenigen Umdrehungen rumpelt der Motor. Aber die sonst so homogenen Geräusche des Diesels sind in den ersten Augenblicken zu einem kakophonischen Getöse geworden, das nur allmählich wieder beruhigend-harmonisch klingt.

Kurz darauf sind wir wieder auf dem Inlandsvägen. Dass die Straße mit der f