Alles gute fürs Herz

Die besten Rezepte aus der Cardio-Küche! Wir essen zu viel Ungesundes und bewegen uns zu wenig. Ein solcher Lebensstil bleibt nicht ohne Folgen. Dabei braucht es nicht viel, um aus der Infarktfalle zu kommen

Den Einstieg in ein herzgesundes Leben anzugehen, wie kann das gelingen? Dr. Helge Riepenhof, Chefarzt im Zentrum für Rehabilitationsmedizin am BG Klinikum Hamburg, und Spitzenkoch und Autor Holger Stromberg haben darüber ein Buch geschrieben.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Wäre dies vermeidbar?

Helge Riepenhof: Absolut! Das Problem ist, dass man beim Herz wenig von den Risikofaktoren spürt. Bluthochdruck oder erhöhte Cholesterinwerte tun nicht weh. So unternehmen viele erst etwas bei einem Warnsignal, etwa einem kleinen Infarkt oder Schlaganfall.

Holger Stromberg: Wir wollen die Leute dazu motivieren, ihre Ernährung anzupassen, bevor so ein radikaler Anlass eintritt. Dazu gehören viele kleine Schritte, die für sich nicht viel Aufwand kosten, aber zu mehr Lebenszeit und Lebensqualität führen.

Wann muss man dringend etwas unternehmen?

HR: Wer es nicht schafft, drei Stockwerke hochzulaufen, ohne eine Pause zu brauchen, oder einen Blutdruck hat, der über 140 systolisch und 90 diastolisch liegt, sollte aktiv werden. Auch wenn Vorerkrankungen wie Diabetes bekannt sind. Viele chronische Krankheiten entstehen wegen falscher Ernährungsweise und zu wenig Bewegung. So ist die Umstellung auch für Leute sinnvoll, die noch keine Probleme haben.

Sind deutsche Essgewohnheiten ungut fürs Herz?

HS: Bei uns haben Fleisch und Wurst einen hohen Stellenwert, außerdem sind Fertiggerichte sehr beliebt, die enthalten einfach zu viele tierische Fette, Aromastoffe und Salz. Laut Studien sind uns die mediterranen Länder weit voraus – dort hat Kochen eine andere Bedeutung, außerdem landen viel Gemüse, Olivenöl und frische Kräuter auf dem Tisch. Diese Lebensmittel gehören auch in den Warenkorb, den ich fürs Buch zusammengestellt habe: Er umfasst alle Zutaten, aus denen man sich problemlos immer wieder neue gesunde Gerichte zusammenstellen kann.

Was genau macht eine herzgesunde Ernährung aus?

HS: Es gibt mit der DASH-Diät einen Ernährungsplan, den Experten speziell zur Senkung des Blutdrucks entwickelt haben. Er funktioniert ähnlich wie die Mittelmeer-Diät. Die Basis sind ballaststoffreiches Gemüse, zuckerarmes Obst und Vollkorngetreide. Wichtig sind auch ungesättigte Fette, etwa in Oliven- oder Rapsöl, Nüssen und Samen, weil sie die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Außerdem würzt man überwiegend mit Kräutern und nicht mit Salz.

Warum ist Salz so gefährlich?

HR: Salze binden Flüssigkeit im Blutkreislauf, erhöhen den Druck in den Gefäßen. Man sollte laut WHO maximal fünf Gramm, einen Teelöffel pro Tag, essen.

HS: Das meiste Salz verste