„Eine sehr gute Entwicklung“

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DERMAPHARM

Deutlich höhere Gewinnmarge

INTERVIEW Der Pharmakonzern und Händler von Arzneien und Nahrungsergänzungsmitteln ist auch ohne Impfstoffherstellung für Biontech wieder auf die Beine gekommen. Und nicht nur medizinisches Cannabis eröffnet neue Chancen

Dermapharm-CEO Hans-Georg Feldmeier

Nachdem Umsatz und Gewinn aus der Impfstoffherstellung im Auftrag von Biontech großteils weggefallen sind, haben viele Investoren der Aktie von Dermapharm den Rücken gekehrt. Die Notierung fiel von gut 90 Euro während der Covid-Pandemie auf knapp 30 Euro. Doch wie die Zahlen zu den ersten drei Monaten des Jahres zeigen, kommt das Unternehmen mit Sitz in Grünwald bei München auch ohne die Vakzinproduktion ganz gut aus. Im wichtigsten Segment Markenarzneimittel verringerte sich der Umsatz im Jahresvergleich um sieben Millionen Euro auf 143 Millionen. Dafür ist die bereinigte Gewinnmarge (Ebitda-Marge) – ohne Impfgeschäft und die Kosten der Übernahme der österreichischen Montavit – um mehr als zehn Prozentpunkte auf 40 Prozent gestiegen. In den Segmenten Healthcare und Parallelimporte betrug der Q-1-Umsatz 99,1 bzw. 56,6 Millionen Euro (minus 6,3 bzw. 10,7 Prozent). Dermapharm bestätigte die Jahresprognose und rechnet mit einem Wachstum des Konzernumsatzes im Geschäftsjahr 2024 auf einen Betrag zwischen 1,17 und 1,21 Millionen Euro sowie mit einem bereinigten Konzern-Ebitda in Höhe von 305 bis 315 Millionen Euro. Zusätzliche Geschäfte aus dem Bereich der Cannabiswirkstoffe könnten für eine Überraschung sorgen.

Außerordentliche Gewinne aus der Covid-Impfstoffherstellung für Biontech und die Cannabis-Euphorie hatten den Kurs von Dermapharm 2021 auf rund 90 Euro getrieben, dann verlor der Pharmakonzern zwei Drittel an Wert. Zu viel, wie die jüngsten Zahlen zeigen. CEO Hans-Georg Feldmeier zeigt die Perspektiven des Unternehmens auf.

BÖRSE ONLINE: Die Covid-Pandemie ist vorbei, für Impfstoffe halten Sie nur noch Reservekapazitäten frei – war es das mit dem guten Biontech-Geschäft?

Hans-Georg Feldmeier: Wir haben uns immer als Unternehmen definiert, das in der Lage ist, zu besonderen Zeiten besondere Chancen zu ergreifen. Der Markt hat daraus natürlich in der Zeit der großen Impfstoffnachfrage eine ganz besondere Erwartung formuliert. Das ist ihm auch nicht übel zu nehmen, und wir haben ja auch mit reichlichen Kursgewinnen profitiert. Aber es war klar, dass dieses Zusatzgeschäft auch wieder zurückgeht. Und wo wollen Sie jetzt Geld verdienen? Wir setzen unser Geschäft, unsere Entwicklung eigentlich da fort, wo wir unseren Aktionären seit vielen, vielen Jahren das Versprechen gegeben haben und geben: Wir wachsen durch Akquisitionen, durch eigene Entwicklungen, auch durch Internationalisierung, das ist unsere Story. Da ist vor allem das Markenarzneimittelgeschäft, also die Dermapharm oder etwa die Allergopharma, unser Basis

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