„WIR SEHEN DIE RÜCKKEHR ZUM WACHSTUM“

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DEUTSCHLAND

EXKLUSIV: Im Interview erklärt Zalando-Finanzchefin Sandra Dembeck die neue Strategie des Handelsriesen, wie sie auf den Wachstumspfad zurückkehren und sich gegen den chinesischen Wettbewerb wehren will

BÖRSE ONLINE: Das vergangene Jahr war nicht einfach: Der Umsatz ging leicht zurück, ebenso die Kundenanzahl. Der wichtige Bruttowarenwert war ebenso rückläufig. Ihr Ergebnis vor Zinsen und Steuern ist zwar gestiegen. Aber wie geht es weiter?

Sandra Dembeck: Für den Handel generell, aber speziell für E-Commerce-Unternehmen war es ein schwieriges Jahr. Das spiegelt sich auch in unseren Umsatzzahlen wider. Dennoch haben wir erfolgreich gewirtschaftet und einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 350 Millionen Euro abgeliefert. Wir haben gezeigt, dass wir in einem schwierigen Umfeld profitabel agieren und gleichzeitig investieren können. Wir sind jetzt profitabel, haben eine hohe Nettoliquidität von rund 1,5 Milliarden Euro und konnten aus einer Position der Stärke heraus ins neue Jahr starten. Wir sehen eine Rückkehr zum Wachstum und rechnen damit, dass sich das Blatt schon in diesem Jahr wenden wird.

Durch die Reduzierung der Logistik- und Marketingkosten haben Sie sich Ihren Gewinn jedoch auch etwas erspart.

Das kann man so nicht sagen. Wir haben bewusst nicht auf kurzfristige Verbesserungen gesetzt, die sich nur in Einmaleffekten widerspiegeln und für die man danach oft büßen muss. Wir haben unsere Effizienz gesteigert, speziell in operativen Bereichen wie der Logistik. Hier werden wir in diesem Jahr weiter auf die Kostenbremse treten. Die Marketingausgaben werden sich voraussichtlich auf dem Niveau des vergangenen Jahres bewegen. Wir werden unsere Profitabilität künftig weiter steigern.

Sandra Dembeck Seit März 2022 ist sie Finanzvorständin beim Berliner Online-Modehändler. Zuvor war sie beim weltweit größten Catering-Konzern Compass Group in London als Finanzdirektorin beschäftigt
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Bild: Zalando, Charlie Engman/Ugg/Karla Otto 2024

Wie soll diese Steigerung aussehen?

Der Start des Jahres ähnelte dem Ende des vergangenen Jahres. Mit Beginn der Frühling-Sommer-Saison haben wir dann im Februar eine Verbesserung gesehen, die sich im März fortsetzte. Wir erwarten ein stärkeres Wachstum in der zweiten Jahreshälfte, beflügelt durch höhere Realeinkommen und ein besseres Konsumklima.

Dabei soll Ihre neue Strategie eine große Rolle spielen. Wie sieht die aus?

In den Wachstumsfeldern B2C und B2B wollen wir das führende E-Commerce-Ökosystem für den europäischen Mode- und Lifestylemarkt aufbauen. Im B2C-Bereich setzen wir auf Qualität als Differenzierungsmerkmal. Zudem bauen wir unser Lifestyle- und Modeangebot in den Bereichen Kinder und Familie sowie Sport mit personalisierten Beratungsund Unterhaltungselementen

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