Die letzte heiße Bankwette

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SOCIÉTÉ GÉNÉRALE

Es gibt bei Turnaround-Spekulationen an der Börse nur wenige Konstellationen, die mehr Kurspower mitbringen als der Wandel einer Bad Bank zum rentablen Konzern. Beispiel gefällig? Die Aktie von Unicredit war vor zwei Jahren noch für neun Euro zu haben. Dann legten die Notierungen los, der Kurs hat sich innerhalb von zwei Jahren verdreifacht.

Dem Kursfeuerwerk der Italiener ging ein Managementwechsel voraus. Im Frühjahr 2021 wurde Andrea Orcel, der schon einige Bank-Turnarounds gemanagt hatte, Chef des Konzerns. Er senkte die Kosten, trennte sich von nicht rentablen Bereichen und stabilisierte die Bilanz. Heute ist der Konzern hochprofitabel, erwirtschaftet zweistellige Eigenkapitalrenditen, kauft eigene Aktien zurück und zahlt eine ordentliche Dividende, und die Aktie handelt mit Aufschlag zum Buchwert.

Zu der Entwicklung von Unicredit könnte es mit einer Verschiebung auf der Zeitachse von vielleicht zwei Jahren eine Parallele in Frankreich geben. Ähnlich wie die Italiener früher tappte Société Générale immer wieder in Fettnäpfchen, die den Ertrag manchmal auch mit Milliardenbeträgen belasteten. Die Kombination aus Geschäfts- und Investmentbank sorgte zudem für eine hohe Kostenquote. Alle Restrukturierungsversuche waren bisher gescheitert, wie sich ganz einfach am Kursbild ablesen lässt.

Seit vergangenem Jahr hat die Bank nun einen neuen Chef. Slawomir Krupa hat zwar nicht die breite Erfahrung von Orcel in anderen Banken, hat aber bei seinen Stationen bei Société Générale gezeigt, dass er erfolgreiche Sanierungen von Geschäftsbereichen durchführen kann. Und nun ist der ganze Konzern dran. Die ersten Schritte des Managers sind auf jeden Fall ermutigend. Er hat zunächst potenzielle Baustellen in den Konzernverbund zurückgeholt, um deren Entwicklung komplett kontrollieren zu können. Dann veröffentlichte Krupa eine Langfristplanung, die

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