„Frauen können so enorm viel bewirken“

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Wir AKTUELL … sind nah dran

BILD der FRAU bei First Lady Elke Büdenbender

Sympathisch und nahbar: Elke Büdenbender (62) in ihrem Büro auf Schloss Bellevue

BILD der FRAU: Liebe Elke Büdenbender, Sie hatten gerade Besuch von Brigitte Macron und waren mit ihr in Dresden an einem Gymnasium, um über Cybermobbing zu sprechen. Warum?

Elke Büdenbender: Weil das ein so drängendes Thema ist! Wir müssen unsere Kinder stärker machen und ihnen beibringen, wie sie mit dem Internet umgehen, es sinnvoll nutzen – und immer auch infrage stellen.

Und wie sie sich gegen Cybermobbing wehren?

Unbedingt. 61 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind bereits mit Cybermobbing in Kontakt gekommen, weil sie selbst oder Freunde/ Familienangehörige betroffen waren. Viel zu viele! 75 Prozent vertrauen sich dann wenigstens den Eltern an. Aber auch Schule muss ein Ort sein, wo aufgeklärt wird. Kinder verbringen so viel Zeit dort … Ich kann mich an jeden meiner Schulhöfe erinnern – und auch an die unserer Tochter.

Talk auf dem First Sofa: Elke Büdenbender mit Hella Hoofdmann von BILD der FRAU

Die Schulzeit hat Sie sehr geprägt?

Sicher. In der Schule lernt man, sich durchzusetzen, Freundschaften zu schließen, mit unterschiedlichen Menschen klarzukommen. Darum müssen dort auch die wichtigen Themen behandelt werden. Soziale Medien gehören dazu.

Und die Eltern?

Natürlich müssen auch Eltern den Medienkonsum ihrer Kinder beobachten, immer dicht an ihren Kindern dranbleiben. Wobei man sich natürlich auch nicht der Illusion hingeben darf, man würde als Mutter oder Vater wirklich alles mitkriegen …

Jugendliche sind heute viele Stunden am Tag online, werden schon auf TikTok mit politischen Inhalten konfrontiert – und beeinflusst. Sollte Demokratie Schulfach werden?

Eine gute Frage! Auf Reisen mit meinem Mann haben wir oft junge Leute getroffen, die genau das fordern. Ich bin auch dafür. Bei der Europawahl durften jetzt erstmals 16-Jährige mitwählen. Das ist schon sehr jung.

Wie waren Sie mit 16?

Ich hatte Vorurteile und manchmal einen ziemlich großen Mund (lacht) … Das ist ja ganz normal! Deshalb ist es so wichtig, dass wir Heranwachsende begleiten und sie für etwas so Bedeutendes wie Wahlen stärken, zum Beispiel in der Schule. Das kann nicht TikTok übernehmen. Das Gespräch zu Hause gehört aber auch dazu, das Diskutieren. Demokratie beginnt am Küchentisch.

Das war bei Ihnen immer so?

Immer! Wir haben immer versucht, Entscheidungen, die unsere Familie insgesamt angehen, zusammen zu treffen und auch darüber zu sprechen. Und wir haben immer versucht, ganz genau hinzuhören. Ich erinnere mich an viele Autofahrten, bei denen unsere Tochter mit ihren Freundinnen hinten saß. Da habe ich mitbekommen, wom