Endlich ein gutes Bärenleben

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Gerettet aus Qualhaltung

Braunbären aus Gefangenschaft können nicht ausgewildert werden. In einem großen Waldgebiet an der Müritz finden sie aber ein neues, sicheres Zuhause

Mmh, Honig! Bei Tierpfleger Raphael gibt’s zum Gemüse oft auch Leckerlis – findet „Ida“ super
Mit 29 Jahren schon eine ältere Bärendame: „Ida“ wurde 2009 aus einem Panzerglasverlies befreit
Fotos: Guido Ohlenbostel (5), BÄRENWALD Müritz/Manuela Klier, Helmut Wachter/VIER PFOTEN

Idaaaaaa, Idaaa“, ruft Tierpfleger Raphael in Richtung des Zaunes, an dem er gerade eine Schubkarre mit Futter vorbeischiebt. Die 29 Jahre alte Bärendame, die in einem großen eingezäunten Gehege lebt, lässt sich nicht lange bitten. „Ida“ weiß, was Raphaels Lockruf bedeutet: „Jetzt gibt’s was zu futtern.“ Und dafür muss sie durch das Tor ins Nebengehege trotten.

Dann geht alles routiniert weiter: Raphael schließt das Mini-Tor, nun kann er im gesicherten Abstand zu „Ida“ Karotten, Äpfel und Salat in einem mitgebrachten Baumstumpf „verstecken“. „So wird die Nahrungssuche interessanter“, erklärt er schmunzelnd.

„Dushi“ (l.) und „Michal“ sind vor Kurzem zusammengeführt worden und verstehen sich prächtig. Beide haben nur drei Beine
So traurig: „Dushi“ wurde jahrelang in Albanien in diesem Käfig gefangen gehalten
Endlich Platz! Jedes Gehege hat einen Teich, denn in der Natur lieben Bären das Baden. Hier erfrischt sich „Balou“

Mit viel Liebe und großem Verantwortungsgefühl schauen alle Mitarbeiter im „Bärenwald Müritz“, einem Projekt der Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“, dass es ihren Schützlingen gut geht. „Ida“ gehört dabei zu den 13 Braunbären, die hier in der Mecklenburgischen Seenplatte in einem 16 Hektar großen Mischwald ein neues Zuhause gefunden haben – auf Lebenszeit. Alle wurden aus katastrophalen Bedingungen befreit.

Den Bären etwas zurückgeben: Petra Konermann (l.) im Gespräch mit Reporterin Claudia Kirschner
Das erste Mal Gras unter den Tatzen

„Idas“ Qual bestand darin, dass sie fast 14 Jahre lang, in einem Tierpark (Sachsen-Anhalt) in einem winzigen Gehege aus Panzerglas leben musste. Zusammen mit Bärin „Katja“. Beide Tiere erleben im Bärenwald das erste Mal Gras und Erde unter ihren geschundenen Tatzen.

Während „Katja“ inzwischen verstorben ist, bewegt sich „Ida“ heute selbstbewusst in einem bewaldeten Areal, in dem sie umherstreifen oder sich zurückziehen kann und

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