Drohnenpiloten helfen Bauern
WELTwissen Führerschein ist Pflicht
Nur wer einen Drohnenführerschein hat, darf mit einer Drohne arbeiten. Beim Mäheinsatz muss ein örtlicher Jäger dabei sein
Das erste zarte Morgenlicht kündigt sich gerade an, als Iris Koehler mit ihrer Drohne an einem Feld im niedersächsischen Heidekreis steht. Der Himmel ist rosa, auf dem Gras liegt noch Tau. „Manchmal erleben wir auch einen herrlichen Sonnenaufgang“, erzählt die 57-Jährige, während sie die Technik an ihrem Gerät checkt. Doch das Himmelsschauspiel ist nur eine schöne Nebensache. „Am meisten freuen wir uns, wenn wir viele kleine Lebewesen retten können.“
Die Kleinen haben keinen Fluchtreflex
Ab Ende April ist die Maschinenbauingenieurin und Jägerin in ihrem Drittjob unterwegs: Sie hat sich zur Drohnenpilotin ausbilden lassen, ist eine sogenannte Copter-Pilotin.
Bevor ein Landwirt sein Grundstück mäht, sucht sie nun mit Drohne und Wärmebildkamera das Feld nach Rehkitzen ab, die dort im hohen Gras liegen.
Während die Mutter auf Nahrungssuche ist, ducken sich die Kleinen bei Gefahr lieber, als wegzulaufen. Für Fressfeinde sind sie so kaum zu finden, jedoch auch für den Menschen sind sie so nahezu unsichtbar. Was bei der Mahd ihr Todesurteil sein kann. Jährlich sind es allein in Deutschland rund 100 000 Tiere, die dabei immer noch getötet werden.
Das wollen Iris Koehler und viele andere Helfer bundesweit verhindern (s. auch Info-Adressen). Sie selbst gehört zu den ersten Frauen, die sich vor sieben Jahren auf eigene Kosten für diesen Zweck eine Drohne angeschafft haben. „Als Jäger haben wir es manchmal mit schlimm verletzten Kitzen zu tun, ich wollte etwas tun“, sagt sie.
Inzwischen ist Iris im fünften Jahr von Ende April bis Anfang Juli mit 16 Drohnenpiloten und dazugehörigen Helfern im ganzen südlichen Heidekreis unterwegs. Mit großem Erfolg: Im letzten Jahr hat allein die „Jägerschaft Fallingbostel“ 5011 Hektar Wiesenfläche abgesucht – und dabei 817 Kitze gefunden.
Schon über 800 Kitze gerettet
Und durch immer bessere Drohnentechnik werden es immer mehr. „Wir ar
