Sagen sogar die Kollegen!
Ein bisschen frischer, ein bisschen jünger: „Was machen lassen“ ist heute fast normal. Aber wenn Mediziner und Patienten ihre Grenzen nicht kennen, kann das gefährliche Folgen haben
Schönheit liegt im Auge des Betrachters! Was aber, wenn das Auge getäuscht wird? Influencer bestimmen heute Beauty-Trends, zeigen sich mit perfekten Körpern und Gesichtern. Einige helfen per Filter oder Fotobearbeitung nach. Das Problem der Mogelei: Je öfter wir das sehen, desto normaler findet unser Gehirn das. „Viele Frauen kommen mit Fotos von vermeintlich makellosen Menschen zum Arzt und wollen genauso aussehen“, erklärt Dr. med. Helge M. Jens (60), Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, aus seiner jahrzehntelangen Praxiserfahrung. „Etwa 20 Prozent der Frauen, die zu uns kommen, haben unrealistische Vorstellungen.“
Als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) sieht er aber vor allem auch seine Kolleginnen und Kollegen in der Verantwortung. Und mahnt: „Nicht alles, was möglich ist, sollte man auch durchführen.“
Ein seriöser Facharzt müsse auch „Stopp!“ sagen. „Wenn eine Patientin sich zum Beispiel eine übergroße Brust wünscht, aber ihr Unterbrustgewebe das nicht hergibt, rate ich ab“, so Dr. Jens, „dann würden sich die Implantate nämlich abzeichnen.“
Auch übergroße Lippen können ein Problem werden.
Wie bei Lisa Neumann (28) aus Annweiler. Die Technologie-Assistentin fand ihre natürlichen Lippen zu schmal. Mit dem ersten Unterspritzen bei einer Ärztin ist sie unzufrieden. „Es war mir viel zu wenig.“ Schließlich geht sie zu einer Kosmetikerin, lässt die Oberlippe mit noch mehr Hyaluronsäure aufpolstern. Anfangs genießt sie die Bewunderung für ihre großen Lippen auf ihrem Instagram-Kanal (@inspiraliisa). Doch dann stellt sie fest: „Mein Spiegelbild ist mir ganz fremd.“ Außerdem bilden sich schmerzhafte Verhärtungen und Knötchen. Diesmal will sie alles richtig machen und sucht Hilfe bei einer Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie.
Dr. Barbara Veldung (45) aus Saarbrücken löst das Hyaluron mit einer Spritze auf. „Wenige Wochen später hatte ich meine schönen Lippen zurück“, erzählt Lisa erleichtert.
Die Ärztin sieht vie
