Hier blökt das Glück

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Patricia tauschte Schreibtisch gegen Weide

Süß, oder? Aber die kleinen Lämmchen bedeuten für Schäferin Patricia auch viel Arbeit und kurze Nächte
Fotos: Karin Costanzo

Hat sie den Frühling herbeigesehnt! Jetzt ist er endlich da. Morgens steht die Sonne höher am Himmel, das Gras sprießt nur so aus dem Boden – und die Schafe können raus aus dem Winterquartier!

Endlich. Mit einem lauten „Brrr, brrr“ treibt Patricia Sachau ihre Tiere kurz nach Sonnenaufgang bis auf die weiten Wiesen an der Hohwachter Ostsee-Bucht.

Auch Border Collie „Lux“, einer von sieben Hunden, macht den zockelnden Schafen ein bisschen Beine.

Patricia lächelt, schiebt ihren Schäferhut zurecht: „Für meinen Freund Johannes und mich startet jetzt die schönste Zeit des Jahres“, schwärmt sie. „Wir hüten wieder draußen auf der Weide.“ Insgesamt fast 2000 Tiere der Rassen Schwarzkopf, Cheviot und Romney gehören zur gemeinsamen Herde. Gotländische Pelzschafe sind auch dabei, wegen ihrer tollen Wolle.

Die Hütehunde gehören zur Familie. Mit Johannes (r.) hat Patricia Baby Gustav – und 2000 Schafe
Hut ab! Patricia hat ihre Schafherde fest im Griff
Quellen: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung

Das Meer, die Weite, die Schafe – seit vier Jahren ist das jetzt Patricias Leben. Vor einem Jahr kam ihr Partner Johannes Hoyme (40), auch Schäfer, mit seinen Tieren dazu. Zusammen führen sie nun die „Hoymes Lykke Sheepfarm“ in Ostholstein. Lykke ist Dänisch und bedeutet Glück – denn genau das empfindet Patricia vor allem in den Momenten auf der Weide. „Ich könnte auf dieses Gefühl von Freiheit nicht mehr verzichten“, sagt Patricia. Dabei wollte sie als Jugendliche erst mal vor allem weg vom Land: „Ich habe meine ganze Kindheit draußen mit den Tieren verbracht, kannte nichts anderes. Auch mein Vater war Schäfer.“ Patricia braucht Abstand, es zieht sie in die Großstadt. Sie studiert Grafikdesign, tritt danach einen Job in einer Hamburger Agentur an. Sie geht gern feiern, genießt den Trubel des Großstadtlebens. Aber dann spürt sie immer mehr, wie auch das Vermissen wächst, die Sehnsucht – eben nach: dem Meer, der Weite, den Schafen.

„Es gab nicht diesen einen Schlüsselmoment, in dem ich beschlossen habe,

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