Jetzt braucht „Jameela“ eine Mama

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WELT AKTUELL

NOT-KAISERSCHNITT

Primatenpflegerin Linda Roberts aus dem „Fort Worth Zoo“ in Texas notiert jeden kleinen Fortschritt. An Tag 15 nach der Geburt zum Beispiel diesen: „,Jameela‘ rudert viel mit ihren Ärmchen herum. Heute hat sie dabei ihre Füße gefunden.“

Seit „Jameela“ im Januar per Kaiserschnitt entbunden wurde, weicht Linda nicht von ihrer Seite. Denn: Mama „Sekani“ zeigt kein Interesse an ihrem Neugeborenen, hat es verstoßen – weil ihr das „normale“ Geburtserlebnis fehlt.

Nach der Geburt ging’s in den Brutkasten

Dabei sah lange alles nach einer sorglosen Schwangerschaft aus. „Sekani“ ist eine erfahrene Gorilla-Mama, drei gesunde Affenkinder hat die 33-Jährige Primatin schon geboren. Doch sechs Wochen vorm errechneten Geburtstermin verhält sich „Sekani“ merkwürdig. Greift sich ständig an den Kopf, zieht Grimassen. Pflegerin Linda informiert die Zootierärzte, die stellen Präeklampsie fest, eine gefürchtete Komplikation in der Schwangerschaft. Frauen verschreibt man da strikte Bettruhe – bei Gorillas kaum möglich.

Einzige Chance daher: ein Notkaiserschnitt. Aber der ist gefährliches Gorilla-Neuland! Die Veterinäre suchen daher Rat bei den Kollegen der Humanmedizin, die signalisieren sofort: „Wir helfen!“ Und so rückt ein Team um Gynäkologin Dr. Jamie Erwin, inklusive eines Narkosearztes, im Operationssaal des Zoos an. „Wenn man den ersten Schnitt getan hat“, erzählt Dr. Jamie Erwin, „und in den Bauch schaut, ist es unglaublich, wie ähnlich sich Menschen und Gorillas anatomisch sind. Das Becken ist etwas flacher aber ich konnte arbeiten wie immer. Es war die aufregendste OP meines Lebens.“ Und sie geht gut!

Dr. Jamie Erwin holt eigentlich Menschenbabys auf die

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