Aus Brot-Liebe zurück nach Hause

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Martina (48) hilft in der familieneigenen Backstube

Zwischen Großstadt und Landidylle: Einmal in der Woche steht die Münchnerin am Holzofen und kümmert sich ums Feuer, knetet Sauerteig nach uraltem Rezept. Eine echte Erfolgsgeschichte …

Martinas Lieblingsplatz am alten Wehr vom Brombach

Das Holz knackt und raucht, als Martina Bogdahn ein brennendes Zündhölzchen an trockene Scheite hält. Schnell lodert richtiges Feuer im mächtigen Holzofen, draußen vor der alten Wassermühle. Es ist vier Uhr morgens. Die 48-Jährige tritt einen Schritt zurück, lauscht dem Vogelgezwitscher in der Dämmerung – und lächelt. „Jede Woche bin ich aufs Neue aufgeregt und gespannt, wie das Brotbacken klappt. So viele Faktoren wirken darauf ein.“ Zum Beispiel Wetter und Jahreszeiten – ist es neblig, scheint die Sonne, wie steht der Mond … „All das hat Einfluss auf den Teig und das Feuer. Ich liebe diese Stunden in der Natur. Mit meinen Händen etwas so Sinnvolles zu erschaffen macht mich glücklich.“

Echte Leckerbissen! Martina holt die warm-knusprigen Brote aus dem Ofen

Dabei lebt sie noch ein ganz anderes Leben: als erfolgreiche Werbefotografin in München. Doch am Vorabend ist die dreifache Jungs-Mama wieder die weite Strecke zum Einödhof ihrer Eltern nach Mittelfranken gefahren. Dort backt sie wöchentlich Sauerteigbrote nach uraltem Rezept in der familieneigenen Backstube.

Ein Knochenjob, den Martina über alles liebt. „Wenn ich das frische warme Brot nach ein paar Stunden in den Händen halte und der ganze Hof danach duftet, fühlt sich das einfach nach Zuhause an“, schwärmt sie.

Und erinnert sich an früher, mit gemischten Gefühlen: „Als Kind bin ich hier wie auf einer Insel aufgewachsen. Der Brombach teilt sich vor unserem Grundstück und umfließt das Gebäude. Um uns herum gibt es nur Felder und Wälder. Das klingt wahnsinnig romantisch, aber wir konnten nie in den Urlaub fahren, andere Kinder lebten kilometerweit weg, wir mussten uns um die Tiere kümmern und hatten viele Verpflichtungen.“

Als Spielkameraden hat Martina meist nur ihre vier Geschwister. „Aber wir hatten dennoch eine wahnsinnig schöne Kindheit.“

Dennoch möchte sie nach dem Abi unbedingt weg, in die große Stadt – „in eine Straße ohne Baum“.

Martina macht zunächst eine